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Kreis Günzburg: Wie sicher ist das AKW Gundremmingen vor Erdbeben?

Kreis Günzburg

Wie sicher ist das AKW Gundremmingen vor Erdbeben?

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    Idyllisch für die einen, gefährlich für die anderen: das Atomkraftwerk Gundremmingen bei Sonnenuntergang.
    Idyllisch für die einen, gefährlich für die anderen: das Atomkraftwerk Gundremmingen bei Sonnenuntergang. Foto: Mario Obeser (Archiv)

    Ob das Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen im Landkreis Günzburg für den Fall eines Erdbebens gerüstet ist, zieht die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) in Zweifel und hat sich die Einsicht in alte Akten zu diesem Thema erstritten. Darauf wird sie allerdings wohl noch einige Zeit warten müssen, denn das beklagte Bundesumweltministerium hat Berufung gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln beantragt. Kotting-Uhl findet das „enttäuschend“. Denn es gehe hier schließlich um Transparenz und die Belange der Öffentlichkeit. Sie rechnet mit einer Entscheidung des Gerichts erst in mehreren Monaten und frühestens im Laufe des Jahres.

    Technischer AKW-Chef: "Unser Kraftwerk erfüllt die Anforderungen"

    Derweil erklärt Michael Trobitz, Technischer Geschäftsführer des Kraftwerks, die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit komme in einem neuen Gutachten zu dem Schluss, dass das vierte Nachkühlsystem der beiden Blöcke „als einem Sicherheitssystem gleichwertig anzusehen“ sei. Das war bislang angezweifelt worden. „Unser Kraftwerk erfüllt die Anforderungen auch mit Blick auf den Schutz vor Erdbeben“, betont er. „Ich hoffe, dass damit die leidige und überflüssige Diskussion ein Ende hat.“

    Derweil wird die letzte der alle zwei Jahre nötigen großen Revisionen von Block B vorbereitet, der Ende 2017 abgeschaltet werden soll – Block C folgt Ende 2021. Sie beginnt am 7. April und dauert voraussichtlich bis Mitte Mai. Außerdem werden weitere Unterlagen für den Antrag zum Abbau von Block B erstellt, damit direkt nach dem Ende der Stromproduktion mit dem Rückbau begonnen werden kann.

    Die Leistung im Kraftwerk ist im Jahr 2015 zwar gesteigert worden, doch die Großhandelspreise für den Strom seien auf einem so niedrigen Niveau, „dass wir unsere Anlage kaum noch wirtschaftlich betreiben können“, sagt Trobitz. Die Kaufmännische Geschäftsführerin Gabriele Strehlau erklärt sogar: „Wir kommen langsam an die Grenze, noch alles bezahlen zu können.“ Das werde sich allerdings nicht auf die Finanzierung des bevorstehenden Rückbaus auswirken. Denn dafür gebe es Rücklagen und diese hätten nichts mit der Wirtschaftlichkeit der laufenden Produktion zu tun.

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