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Kreis Donau-Ries: Große Demonstration gegen die Stromtrasse in Oettingen

Kreis Donau-Ries

Große Demonstration gegen die Stromtrasse in Oettingen

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    Zahlreiche Demonstranten nehmen in Oettingen an einer Kundgebung gegen eine geplante Stromtrasse teil.
    Zahlreiche Demonstranten nehmen in Oettingen an einer Kundgebung gegen eine geplante Stromtrasse teil. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Auf Transparenten forderten Protestierende unter anderem eine "Vernünftige Energiepolitik statt Stromtrassenwahn" und warnten: "Hände weg vom Donau-Ries! Hände weg vom Hesselberg!". Die Bewohner der Region riefen sie auf Spruchbändern dazu auf: "Sag' auch Du Nein zur Trasse!". Über die Trasse soll nach der Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen Strom von Sachsen-Anhalt nach Schwaben transportiert werden.

    Das Ries als einzigartiges geologisches Gebilde

    Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt machten auch mehrere Kommunalpolitiker Front gegen die geplanten, angeblich bis zu 70 Meter hohen Gittermasten. Bei dieser Höhe könne man die Trasse von jeder Stelle des Ries' aus sehen, warnte der Mitorganisator der Kundgebung und Erste Bürgermeister von Hohenaltheim, Wulf-Dietrich Kavasch. Dabei sei das Ries ein einzigartiges geologisches Gebilde. Es sei wichtig, einen der wenigen gut erhaltenen Meteoritenkrater zu schützen. Der Bau einer Stromautobahn wäre ein Rückschlag für den Geopark Ries.

    Das ist die Stromtrasse Süd-Ost

    Die Stromtrasse (Gleichstrompassage Süd-Ost) Süd-Ost in Zahlen und Fakten.

    Die Stromtrasse Süd-Ost (oder Gleichstrompassage Süd-Ost) sollte von Sachsen-Anhalt bis nach Meitingen im Landkreis Augsburg führen.

    Die Hochspannungsleitung mit einer Länge von 440 Kilometern sollte Strom aus den Windparks in Nord- und Ostddeutschland nach Bayern transportieren.

    In unserer Region hätte die Trasse durch die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Donau-Ries und Augsburg führen sollen.

    Das Projekt sollte 2022 abgeschlossen sein.

    Die Kosten der Trasse hätten sich auf über eine Milliarde Euro belaufen.

    Gebaut werden sollte die Trasse von den Konzernen Amprion und 50Hertz.

    Der genaue Trassenverlauf war noch nicht festgelegt. Es gab mehrere mögliche Varianten.

    Im Sommer 2014 verkündete die bayerische Staatsregierung, dass die Trasse nicht komme, sondern eine neue Route gesucht werde.

    Vor der Zerstörung einer "einzigartigen Kulturlandschaft mit einzigartigen Städten und Orten" warnte auch der Landrat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle (CSU). Die Baupläne treffen nach seinen Angaben einen Landkreis, der Vorreiter der Energiewende sei. So seien bereits 2012 mehr als Dreiviertel des Stromverbrauchs im Kreis mit regenerativer Energie gedeckt. Er warnte davor, bei den weiteren Planungen Wirtschaftsinteressen ungefragt vor Bürgerinteressen zu stellen. Die Bürger der Region stünden derzeit jedenfalls "mächtig unter Strom", sagte der Kreischef laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. dpa

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