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Kreis Augsburg: Wie Allmannshofen jung bleiben will

Kreis Augsburg

Wie Allmannshofen jung bleiben will

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    Auch der zweite Bürgermeister von Allmannshofen, Markus Stettberger, ist stolz auf die große Kirchberghalle.
    Auch der zweite Bürgermeister von Allmannshofen, Markus Stettberger, ist stolz auf die große Kirchberghalle. Foto: Marcus Merk

    Wenn Bürgermeister Manfred Brummer über die Kirchberghalle in Allmannshofen spricht, schwingt ein bisschen Stolz in seiner Stimme mit. „Unsere Halle wirkt wie ein großer Wintergarten“, sagt er. Und tatsächlich: Durch die breiten Glasfenster fällt das Nachmittagslicht herein, die helle Holzverkleidung und die hohe Decke lassen das Objekt trotz seiner knapp 400 Quadratmeter gemütlich wirken.

    Mit 852 Einwohnern ist Allmannshofen zwischen Augsburg und Donauwörth die zweitkleinste Gemeinde im Landkreis

    Die Kirchberghalle hat etwa 2,6 Millionen gekostet

    Und dieses Angebot wird genutzt: Knapp 4000 Besucher kamen im vergangenen Jahr, keineswegs nur Allmannshofer, die dort regelmäßig zu Gast sind. „Wir bekommen viele Anfragen aus dem Raum rund um Augsburg, teilweise sogar aus München“, erzählt Stettberger.

    Neben dem Innenraum samt Bühne, Musik- und Lichtanlage findet sich in der Halle oberhalb des Foyers auch eine Kindertagesstätte – die einzige im Ort. Derzeit werden dort fast 30 Kinder betreut, die im Garten hinter der Halle toben und die Rutsche hinabsausen. Hinter ihnen, auf einem kleinen Hügel, ragt die St. Nikolaus-Kirche empor.

    Den Bau der Halle haben sich die Allmannshofer einiges kosten lassen. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro“, sagt Bürgermeister Manfred Brummer, der sich mehr staatliche Förderung gewünscht hätte. Letztlich bekam die Gemeinde knapp 400.000 Euro an Zuschuss, den Großteil davon für die Kindertagesstätte. Bis vor dem Bau war die Gemeinde schuldenfrei. „Wir gehen davon aus, dass die Halle in etwa 14 Jahren, also 2030, abbezahlt sein wird“, sagt Brummer.

    Veranstaltungshalle, Parkanlage oder doch ein Dorfladen?

    2008 begannen die Planungen. Da kaufte die Gemeinde das Grundstück, auf dem damals noch die Raiffeisenhalle stand, eine Lagerhalle zur landwirtschaftlichen Nutzung. Deren Bausubstanz war jedoch so beschädigt, dass eine Sanierung nicht infrage kam. Etwas Neues sollte her. „Auf einer Bürgerversammlung haben wir damals Ideen gesammelt“, erinnert sich Brummer. Von einer Parkanlage über Wohnhäuser bis hin zu einem Dorfladen war vieles im Gespräch. „Die Mehrheit hat geäußert, dass sie sich eine Kinderbetreuung vor Ort sowie eine Halle für kulturelle Veranstaltungen wünscht“, erinnert sich Brummer, der seit 14 Jahren Bürgermeister ist.

    Im Oktober 2012 begannen die Bauarbeiten, inzwischen steht die Halle seit mehr als zwei Jahren im Ortszentrum. Neben den großzügigen Räumlichkeiten sowie der Kindertagesstätte gab es bis vor Kurzem noch eine Bankfiliale im Gebäude. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die jedoch geschlossen, nur der Geldautomat ist derzeit noch in Betrieb. Doch auch er soll abgeschafft werden. „Es heißt, die Betriebskosten seien zu hoch“, erklärt Stettberger.

    In die ehemaligen Bankräume kommt vielleicht ein Bistro

    Wie die frei werdenden Räume genutzt werden, ist noch unklar. „Vielleicht würde sich ein Bistro anbieten“, mutmaßt Stettberger. Für junge Mütter, die den Nachwuchs zum Kindergarten bringen, wäre das bestimmt eine schöne Alternative. Doch er sieht es realistisch: „Es muss sich erst noch zeigen, ob das wirtschaftlich umsetzbar ist.“

    Bürgermeister Brummer sagt: „Wir wollten hier kein Prestigeobjekt bauen, sondern lediglich die Wünsche der Bürger umsetzen.“ Doch ab und an kann er ein bisschen Stolz nicht verbergen: „Fremde sagen oft, dass es schön wäre, wenn es bei ihnen auch so eine Halle gäbe.“ Denn erste Folgen gibt es schon: „Seit wir den Kindergarten hier vor Ort haben, ziehen verstärkt junge Familien nach Allmannshofen“, sagt Brummer. Er hofft, dass das langfristig so bleibt. „Es ist gut, wenn unser Dorf jung bleibt.“

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