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Krähen: Lärmattacke auf den Feind-Vogel

Krähen

Lärmattacke auf den Feind-Vogel

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    Saatkrähen in Augsburg
    Saatkrähen in Augsburg Foto: Laura Loewel

    Schwabmünchen. Von Monika Schmich und Andreas Frei - Den Charme eines Rotkehlchens oder einer Nachtigall wird die Krähe nie versprühen.

    Obwohl Wissenschaftler sie als außerordentlich intelligent beschreiben, sehen viele den Vogel eher als lästigen Schreihals, Schmutzfink oder gar heimtückischen Schuft, wie mehrere Fälle in Augsburg zeigen. Dort waren in den letzten Jahren einige Bürger aus heiterem Himmel attackiert und teilweise verletzt worden. Als lästig gelten Krähen vor allem deshalb, weil sie häufig in Schwärmen auftreten und dabei selbst die Bundeswehr in Aufruhr versetzen können. So geschehen bei der Luftwaffe in Lagerlechfeld nahe Schwabmünchen.

    Bis zu 150 Brutpaare hatten sich in den vergangenen Jahren in den Bäumen rund um den Flugplatz eingenistet. Die Standortleitung sah zeitweise die Sicherheit des Flugbetriebs gefährdet, wenn ein Jungtier beispielsweise vom Triebwerk eines Tornados angesaugt wird.

    Nun scheint sich das Problem vorerst erledigt zu haben - dank "Scarecrow", zu Deutsch: Vogelscheuche. Mit in Gemüsebeeten residierenden Vogelscheuchen hat das nichts zu tun. Vielmehr verbirgt sich dahinter ein Megafon britischen Fabrikats, mit dessen Hilfe man Angst- und Todesschreie von Krähen imitieren kann. So sind wackere Soldaten monatelang über das Flugfeld marschiert und haben die Tiere aufgeschreckt.

    Die Feuerwehr war auch da und hat zusätzlich die Nester der Brut von den Bäumen gespritzt. Und siehe da: Zuletzt haben sich nur noch wenige Krähen in die Nähe der Truppe gewagt.

    In Gersthofen bei Augsburg - auch ein geplagter Krähen-Standort - haben sie auf andere Waffen gesetzt. Oder vielmehr: Die Stadt hat mit ihrem Einsatz gedroht. Bürgermeister Jürgen Schantin baute auf den Faktor Lautstärke und wollte im betroffenen Nogent-Park gleich mehrere Konzerte mit den örtlichen Musikvereinen veranstalten statt, wie sonst üblich, nur eines. Seit dieser Ankündigung, berichten Gersthofer Bürger, hätten sich erstaunlich viele Krähen aus dem Staub gemacht.

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