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Konzertkritik: München feiert die Sportfreunde Stiller

Konzertkritik

München feiert die Sportfreunde Stiller

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    Die Sportfreunde Stiller.
    Die Sportfreunde Stiller.

    Eine Stunde ist der Abend alt, da muss Peter Brugger was Ernsthaftes sagen. Eingangs hat er betont, was es der Band bedeute, dass die Olympiahalle mit 12.000 Zuschauern ausverkauft sei, beim "Heimatlied", dass hier ja tatsächlich zu Hause sei.

    Aber nach "Wunderbaren Jahren", muss er nachlegen. "Das war eines unserer ersten Lieder", sagt er und erzählt vom Keller, in dem sie gespielt hätten, "vor fast 15 Jahren", in Germering, nicht weit von hier. "Und jetzt das: Das ist doch Wahnsinn!"

    Pathos ist eigentlich nicht die Sache der Sportfreunde Stiller; selbst ihre Lieder über die große Liebe sind nicht theatralischer als das Leben selbst. Doch für diesmal kann sogar der sonst jede Verehrung spaßend brechende Sänger Brugger nicht ganz an sich halten. Schließlich ist es wie so oft die Heimkehr, an der sich zeigt, wie weit man gekommen ist.

    Den Sportfreunden ist es wohl dank ihres langen stetigen Wachsens gelungen, den Knüller zur Fußball-WM 2006 ("'54, '74, '90, 2006") samt dessen Aktualisierung 2010 zu überwinden. Bei Konzerten spielen sie das Lied nicht einmal mehr. Stattdessen werden sie seit einem Jahr in den größten Hallen, bei den größten Festivals für ihr "Best Of" gefeiert, eingespielt für den Fernsehsender MTV. "Unplugged in New York" hatten sie dieses "Best of" als Hommage exakt wie dereinst Nirvana benannt, es aber in München aufgenommen - und dafür mit Udo Jürgens auch "Ich war noch niemals in

    Von Nirvana bis Jürgens - so breit ist auch das Spektrum der Musikfreunde, die sie mit ihrem Pop locken. Durch Streicher, Bläser und Background-Chor geht die Erfolgsgeschichte weiter und erreicht neue Gipfel: Im Oktober spielten die Sportfreunde tatsächlich in Brooklyn. Und am Samstag gab's die zweistündige Heimkehrfeier, mit allen Hits und Glitzerkanonade, mit aufblasbarem King Kong, mit zweiter Bühne in den Zuschauerrängen und einem vom Publikum auf den Händen getragenen Peter Brugger - eigentlich zu triumphal, zu groß für die freundlichen Sportfreunde. Bislang aber hat ihnen kein Wachstum geschadet. Erstaunlich.

    P.S.: Auch für die beiden Zusatzkonzerte in München, im Circus Krone, gibt es keine Karten mehr.

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