Natürlich gibt es wesentlich entspanntere Situationen, als bei der abendlichen Joggingrunde auf einmal von einem Wolf angestarrt zu werden. Doch angesichts der Seltenheit solcher Situationen sollten wir trotz steigender Populationszahlen die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.
Wenn Schutzmaßnahmen nicht reichen, wird auch geschossen
Landwirte haben ihr gutes Recht, zu sagen, der Wolf sei eine Gefahr für ihre Nutztiere. Alle anderen sind aber keinem großen Risiko ausgesetzt. Leider gibt es in den sozialen Medien einige negative Rückmeldungen auf den Wolf in Bissingen, wie „Diese Wolfsromantiker kann ich nicht verstehen, völlig blind und taub für Rationalität“ oder „Der Wolf muss weg!“.
![Ein Wolf in Bissingen (Kreis Dillingen): Dieses Bild ist auf dem Betriebsgelände einer Bissinger Firma entstanden. Ein Wolf in Bissingen (Kreis Dillingen): Dieses Bild ist auf dem Betriebsgelände einer Bissinger Firma entstanden.](https://images.mgpd.de/img/100875941/crop/c1_1-w100/1710193908/2062069870/wolf-bissingen-vitus-rieder-kesseltal-foto.jpg)
Dabei ist es gut, dass der Wolf kein Bestandteil des bayerischen Jagdrechts ist. Erst seit 2000 wird er wieder regelmäßiger in Deutschland gesichtet. Der Besuch des Wolfes im Kesseltal ist somit ein Zeichen für funktionierenden Artenschutz.
Trotzdem will der Bayerische Landtag beraten, ob die Maßnahmen gegen den Wolf weiter verschärft werden müssen. Dabei gibt es bereits einen Aktionsplan Wolf. Nutztierhalter erhalten eine hundertprozentige Förderung vom Freistaat für Schutzmaßnahmen gegen Wölfe. Wenn der Wolf die Schutzvorkehrungen weiter ignoriert, ein Nutztier erlegt oder verletzt, kann er getötet werden. Und nicht zuletzt ist vorgesehen, das Raubtier zu erschießen, sobald es wiederholt Nähe zu Menschen sucht. Das alles sollte reichen.
Lesen Sie dazu auch den Artikel: Nach Sichtung in Bissingen: Wie gefährlich ist der Wolf für Bayern?
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