An Ostern wollte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft das Abitur absagen. Jetzt fordert der Vertreter der bayerischen Realschullehrer, die Osterferien um eine Woche zu verlängern. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger hingegen hatte kürzlich angeregt, die Ferien um eine Woche kürzer zu machen. All diese Vorschläge führen zum selben Ergebnis: Sie lösen Nervosität und Unruhe in den Schulen aus. Sie machen die Verunsicherung bei Schülern, Eltern und Lehrern komplett. Doch genau das darf nicht passieren, wenn der tägliche Blick auf die Inzidenzzahlen die Nerven ohnehin schon strapaziert.
Das Hin und Her bringt Schüler durcheinander
Wer jeden Tag neue, mehr oder weniger realitätsfremde Vorschläge in die Welt posaunt, hält die Prüflinge vom ungestörten Lernen ab. Kinder können die Ferien nicht mehr genießen, wo andere Meinungsführer doch gerade jetzt deren dringend notwendige Erholung anmahnen.
Politiker und Funktionäre sollten nicht der Verlockung verfallen, öffentlich auch endlich einmal wahrgenommen zu werden, indem sie sich mit Forderungen aus heiterem Himmel in die Schul-Diskussion einmischen. Manche von ihnen handeln wirklich aus Sorge um die Kinder und Lehrkräfte. Realschul-Vertreter Jürgen Böhm etwa begründet seinen Vorschlag sehr fundiert. Dennoch kommt er zum falschen Zeitpunkt.
Das Kultusministerium hat allen kurzfristigen Ideen eine Absage erteilt – so klar und deutlich, wie man es selten von Minister Piazolo hört. Das war wichtig, denn es bringt ein wenig Ruhe in die Schulen zurück. Alle Beteiligten sollten sie nutzen, um sich auf den Neustart nach Ostern vorzubereiten.
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