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Kommentar: Überfüllte Schulbusse drohen: Bayern hat die Ferien nicht genutzt

Kommentar

Überfüllte Schulbusse drohen: Bayern hat die Ferien nicht genutzt

Jakob Stadler
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    Nach den Sommerferien könnten sich Schüler wieder in vollen Bussen drängeln. Wie das Problem gelöst werden soll, ist unklar.
    Nach den Sommerferien könnten sich Schüler wieder in vollen Bussen drängeln. Wie das Problem gelöst werden soll, ist unklar. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Zwei Wochen vor dem Schulstart ist unklar, ob in der Corona-Krise zusätzliche Schulbusse eingesetzt werden können. Das ist erschreckend, aber nur ein Symptom des dahinterliegenden Problems: Bayern hat die Ferien nicht genutzt.

    Es war viel Zeit, um detaillierte Pläne für den Schulstart zu entwerfen. Stattdessen gibt es ein halb gares Hygienekonzept, was schon die Schulbus-Thematik zeigt: Im Schulgebäude sollen Schüler möglichst nur mit ihren Klassen Kontakt haben. Gute Idee, aber sinnlos, wenn sich die Schüler später alle in den gleichen Bus drängeln. Und wenn die zweite Welle kommt, gibt es wieder Digitalunterricht, regional oder bayernweit. Doch darauf scheinen die Schulen kaum vorbereitet zu sein. Lehrer wurden jedenfalls kaum in Sachen digitaler Unterricht fortgebildet.

    Bayern setzt auf Spontanität statt auf einen konkreten Plan

    Stattdessen will Bayern 800 „Teamlehrkräfte“ einstellen, Hochschulabsolventen, die für Lehrer einspringen, die zur Risikogruppe gehören. „Pädagogisches Geschick von Vorteil“, steht auf der Internetseite des Kultusministeriums. Dort kann man sich noch immer bewerben. Der Freistaat scheint auf Spontanität statt auf einen konkreten Plan zu setzen. Das rächt sich – spätestens, wenn Neu-Lehrer ohne Anleitung und Ausstattung digitalen Unterricht stemmen müssen.

    Ein kleiner Trost: Bayern steht nicht allein da. Einer Umfrage von Report Mainzzufolge gaben zwei Drittel von 3000 bundesweit befragten Lehrern an, nicht sofort auf Fernunterricht umstellen zu können. Es fehle weiter an technischer Ausstattung, sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern.

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