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Kommentar: Sturmtief "Sabine": Information ist noch lange keine Panikmache

Kommentar

Sturmtief "Sabine": Information ist noch lange keine Panikmache

Maria Heinrich
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    Auch einzelne Geschäfte haben wegen Sturmtief „Sabine“ geschlossen, wie hier in Passau.
    Auch einzelne Geschäfte haben wegen Sturmtief „Sabine“ geschlossen, wie hier in Passau. Foto: Armin Weigel, dpa

    Bayernweit schafft aktuell eine besondere Frau viel Gesprächsstoff: Sabine, ein Sturmtief über Skandinavien, das im Freistaat starke Schauer und orkanartige Böen auslöst, Bäume entwurzelt und den Zugverkehr lahmlegt. Welche Auswirkungen der Orkan in Augsburg hatte, lesen Sie hier. Medien richten Liveticker ein, um über aktuelle Entwicklungen zu berichten. Wetterexperten werden befragt, um die Lage einzuschätzen. Pushnachrichten werden verschickt, um die Menschen auf den neusten Stand zu bringen.

    Berichterstattung über Orkan "Sabine" ist dringend notwendig

    Den Medien wird teils vorgeworfen, Panik zu verbreiten und Angst zu schüren. Doch Berichterstattung ist notwendig, um nicht nur möglichst viele Menschen zu erreichen, sondern um Hintergründe und Erklärungen zu liefern und einen Mehrwert zu bieten.

    Auch wenn man davon ausgehen kann, dass viele Menschen ein Smartphone besitzen, Zugang zum Internet haben und in sozialen Netzwerken unterwegs sind, muss man auch an jene Minderheit denken, die schlechter informiert und vernetzt ist. Die keinen großen Bekanntenkreis hat oder die deutsche Sprache schlecht spricht. So wie es einem Mann erging, der am Montagmorgen am Augsburger Hauptbahnhof stand und nichts von den Zugausfällen wusste. Oder dem Schüler aus dem Landkreis Augsburg, dessen Eltern nicht erfuhren, dass der Unterricht ausfällt. Der an seinem Geburtstag als Einziger in die Schule fuhr.

    Sturmtief "Sabine": Offline muss besser informiert werden

    Die Schulämter, das Kultusministerium, die Deutsche Bahn, die Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs, die Träger der Kindertagesstätten und Kindergärten müssen noch mehr an diese Menschen denken – und sich umso mehr bemühen, so viele Menschen wie möglich in Ausnahmesituationen wie dieser zu erreichen. Einrichtungen dürfen sich nicht auf WhatsApp-Gruppen verlassen oder darauf, dass sich die Neuigkeiten unter den Betroffenen oder im Internet herumsprechen. Sie sollten wieder mehr auf klassische Informationswege zurückgreifen: zum Beispiel Aushänge, Durchsagen, Schilder.

    Lesen Sie dazu auch:

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