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Kommentar: Polizistenmord-Prozess: Keine Rache

Kommentar

Polizistenmord-Prozess: Keine Rache

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    Raimund M., einer der Angeklagten im Polizistenmord-Prozess, leidet an Parkinson.
    Raimund M., einer der Angeklagten im Polizistenmord-Prozess, leidet an Parkinson. Foto: Marc Müller, dpa

    Die Brüder Rudi R. und Raimund M. stehen vor Gericht, weil sie den Augsburger Polizeibeamten Mathias Vieth kaltblütig erschossen haben sollen. Sie sollen, davon sind die Ermittler überzeugt, brutale Mörder sein. Sie sollen eine Frau zur Witwe und zwei Kinder zu Waisen gemacht haben.

    Absurde Anmutung

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    14 Bilder
    Der Prozess um den Mord am Polizisten Mathias Vieth ist eines der größten Verfahren am Landgericht Augsburg gewesen. Die Bildergalerie zeigt seine Protagonisten.

    Darum sollte es eigentlich in dem Prozess gehen, der seit Februar vom Schwurgericht akribisch geführt wird. Doch derzeit gerät das alles in den Hintergrund – das schlimme Verbrechen, das Leid der Familie. Nun beschäftigt Gericht und Öffentlichkeit vor allem die Frage, wie es den mutmaßlichen Mördern geht. Ob sie daran leiden, dass sie seit über einem Jahr isoliert inhaftiert waren. Das wirkt für den Beobachter absurd, wie eine Verdrehung der Tatsachen.

    Haftlockerungen im Sinne der Allgemeinheit

    Wenn das Gericht nun für beide Brüder Haftlockerungen anordnet, dann ist das aber im Sinne der Allgemeinheit. Es geht nicht um kurzsichtige Rache, sondern darum, dass den Brüdern ein korrekter Prozess gemacht werden kann. Das ist nur möglich, wenn ihr Gesundheitszustand so stabil ist, dass sie am Verfahren teilnehmen können. Die Justiz muss sich eher fragen lassen, warum sie erst jetzt reagiert.

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