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Kommentar: Nach Regelverstoß: Hubert Aiwanger ist angeschlagen

Kommentar

Nach Regelverstoß: Hubert Aiwanger ist angeschlagen

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    Der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, bei der Wahlparty in München.
    Der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, bei der Wahlparty in München. Foto: Tobias Hase, dpa

    Was kommt in der Politik in Bayern raus, wenn Eigensinn sich mit Gedankenlosigkeit paart? Ein echter Aiwanger.

    So war das schon öfter in der Vergangenheit, vor allem mit verunglückten Begriffen („Impf-Apartheid“) oder in die Irre führenden Thesen („Starkbierfeste sind der natürliche Feind von Corona“). Manchmal war es zumindest halb lustig, etwa als Aiwanger vor dem Veggie-Day warnte, weil Bauarbeiter vom Gerüst fallen, wenn sie nichts richtiges zum Essen bekommen. Manchmal war es hart am rechtspopulistischen AfD-Sprech, wenn

    Die Erklärung im Landtag hätte ehrlich sein müssen

    Dass er am Wahlsonntag noch vor Schließung der Wahllokale Wahlprognosen twittert und mit einem Wahlaufruf verbindet, passt in diese Reihe und geht doch darüber hinaus. Es war ein Verstoß gegen alle demokratischen Gepflogenheiten, ein grobes politisches Foul, das vielleicht sogar eine Geldstrafe wegen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Bundeswahlgesetz zur Folge hat.

    Entschuldigen könnte Aiwanger, dass er als leidenschaftlicher, bis in die Haarspitzen nervöser Wahlkämpfer die Folgen nicht bedacht hat und übers Ziel hinausgeschossen ist. Vielleicht hat er die Regel auch nicht gekannt – was peinlich wäre. Vielleicht war es ihm auch egal – was ihn disqualifizieren würde. Wirklich ärgerlich aber ist, dass er dazu keine ehrliche Erklärung abgibt. Die Entschuldigung war erzwungen und wachsweich. Aiwanger ist angeschlagen.

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