Die propagandistische Wucht, mit der Bayerns Ministerpräsident regelmäßig zu Werke geht, wenn er Großtaten der von ihm geführten Staatsregierung verkündet, ist einzigartig. Das Beste, Modernste, Innovativste ist nach seiner Redeweise für Bayern gerade gut genug. Eine High-Tech-Agenda, die sich kaum ein anderes Bundesland leisten könnte, reicht da nicht. Ein „Forschungsturbo“ muss es sein. Und während anderswo in Deutschland die letzten Reste in der Kasse zusammengekratzt werden müssen, um irgendwie durch die Krise zu kommen, räsoniert Söder schon über Nobelpreise für bayerische Forscher.
Bayern soll zum High-Tech-Standort werden
Tatsächlich tut er nur, was möglich und nötig ist und von Politikern aus Regierungs- und Oppositionsfraktionen schon lange gefordert wird. Er nutzt die Ressourcen, die Finanzkraft und die Kreditwürdigkeit des Freistaats, um Innovationen anzustoßen, die den Unternehmen und Arbeitnehmern in Bayern auf mittlere Sicht neue Perspektiven öffnen. Söder kleckert nicht, er klotzt. Das ist gut so. Noch besser wäre es gewesen, er hätte die Finanzkraft des Freistaats schon früher für Investitionen statt für Wahlkampfgeschenke genutzt.
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