Kindertrifft Corona am meisten. Diesen Satz hat man schon aus vielen Mündern gehört – von Politikern, Psychologen und Bildungsforschern. In Zeiten des Lockdowns haben sie Unterricht verpasst, waren in manchen Familien mehr von häuslicher Gewalt bedroht, noch dazu verstehen gerade kleinere Kinder manchmal gar nicht, was da los ist in der Erwachsenenwelt. Dass sie jetzt auch im Unterricht Masken tragen sollen, ist zu viel des Guten.
Klar, jeder Tag Schule ist besser als ein Tag Unterricht daheim. Vor allem an Grundschulen aber sollte man die Einschränkungen so gering wie möglich halten. Eine Maskenpflicht verhindert das. Die Kinder sind schneller erschöpft, die Konzentration sinkt, die mimische Kommunikation mit der Lehrkraft bleibt auf der Strecke.
Kinder sind laut RKI keine „Treiber der Pandemie“
Weil gerade jüngere Schüler a) nach Angaben des Robert-Koch-Instituts „nicht Treiber der Pandemie“ sind und b) von einer Maske mehr belastet werden als Erwachsene, kann man den Entschluss einzelner Lokalpolitiker, die Maskenpflicht an Grundschulen abzuschaffen, gut nachvollziehen – zumal sie in Kontakt mit den Gesundheitsämtern stehen und jederzeit einlenken können.
Eine Gefahr aber birgt ihr Alleingang: Wenn einzelne Kommunen die Maskenpflicht kassieren, ist die mühsam errungene gemeinsame bayerische Corona-Linie wieder dahin. Es wäre kein Wunder, wenn die Regel auch an anderen Grundschulen nicht mehr ernstgenommen würde. Deswegen sollte gelten: Wenn die Maske für Grundschüler fällt, dann in ganz Bayern.
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