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Kommentar: Lehrer dürfen sich nicht einschüchtern lassen

Kommentar

Lehrer dürfen sich nicht einschüchtern lassen

Sarah Ritschel
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    Lehrer müssen im Unterricht neutral bleiben.
    Lehrer müssen im Unterricht neutral bleiben. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Natürlich können Lehrer sich darauf beschränken, im Unterricht streng nach Lehrplan vorzugehen und die gegenwärtige Welt auszusperren. Doch ein Lehrer, dem am Herzen liegt, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt, muss Themen wie den bedrohlichen Streit in der Union, die zerstörerischen Tweets Donald Trumps und die jüngste „Vogelschiss“-Äußerung Alexander Gaulands mit seinen Schülern diskutieren.

    Eltern informieren nicht neutral

    Es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass Eltern ihren Kindern zu Hause politische Bildung vermitteln. Und selbst wenn sie es tun, werden sie wohl kaum neutral die einzelnen Parteiprogramme mit dem Nachwuchs durchgehen. Sie ordnen Geschehnisse in ihr Wertesystem ein und geben sie auch so weiter. Da ist es logisch, dass das Misstrauen der AfD-wählenden Eltern auf ihre Kinder übergeht. Sie melden zu Hause offenbar gehorsam mögliche Verstöße, die Lehrer beim Sprechen über die Partei ihrer Eltern begangen haben könnten.

    In Klassenzimmern muss diskutiert werden

    Dass Schüler sich selbst ein politisches Bewusstsein erarbeiten, ist ebenso wenig selbstverständlich – zumal wir ja alle wissen, wie die Filterblasen sozialer Medien nur das bestätigen, was man ohnehin schon zu wissen glaubt.

    Welcher Ort also bleibt noch, an dem Jugendliche mit verschiedenen politischen Positionen in Kontakt kommen und die auswählen können, die sie selbst am meisten überzeugt?

    Es bleibt nur das Klassenzimmer.

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