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Kommentar: Längere Ferien und Wechselunterricht sind die richtige Entscheidung

Kommentar

Längere Ferien und Wechselunterricht sind die richtige Entscheidung

Sarah Ritschel
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    Wegen der vorgezogenen Ferien entfallen zwei Schultage.
    Wegen der vorgezogenen Ferien entfallen zwei Schultage. Foto: Ralf Lienert

    Bayern will die Weihnachtsferien verlängern. Statt dem 22. Dezember soll der 18. der letzte Schultag sein - um damit die Karenzzeit zwischen Schule und dem Treffen mit der Familie an den Feiertagen zu verlängern und das Ansteckungsrisiko zu senken. Das ist die richtige Entscheidung - auch wenn mancher Lehrerverband von einem Planungschaos spricht. Für Kinder mit berufstätigen Eltern soll eine Notbetreuung eingerichtet werden.

    Das Allerwichtigste ist jetzt zu verhindern, dass sich das Virus über Weihnachten wie eine große Welle weiterverbreitet. Die Folgen - gerade für ältere Menschen, die ihre Kinder und Enkel an Heiligabend treffen - wären fatal. Die Verlängerung der Ferien ist da ein relativ unbürokratisches Mittel - zumal kurz vor Heiligabend an den Schulen auch nicht mehr wie wild Stoff vermittelt wird. Selbst Kultusminister Michael Piazolo betonte in einer Pressekonferenz am Dienstag, dass man in diesen Tagen als Lehrkraft im Unterricht "gern was anderes" mache. Aber natürlich funktioniert die Maßnahme nur, wenn Eltern und Kinder sich in den Tagen vor Weihnachten auch freiwillig isolieren und sie nicht zum Einkaufsbummel nutzen.

    Konkrete Regeln für Schulen in Corona-Hotspots

    In der Pressekonferenz kündigte Piazolo noch mehr an. Die bayerische Staatsregierung plant konkrete Vorgaben dafür, wie der Unterricht an Schulen in Corona-Hotspots laufen soll. Der Freie-Wähler-Politiker betonte die Notwendigkeit einer solchen Hotspot-Strategie. Das Problem nur: Niemand hat bisher festgelegt, ab welchem Inzidenzwert eine Region ein Hotspot ist - auch Piazolo nicht. Diese Aussage nützt Schulen also reichlich wenig. Die Hoffnung auf Konkretes ruht nun auf dem Treffen der Ministerpräsidenten am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    Schulminister Michael Piazolo will eine Hotspot-Strategie.
    Schulminister Michael Piazolo will eine Hotspot-Strategie. Foto: Jan-Luc Treumann

    Fest steht, dass eine solche Hotspot-Linie auch Wechselunterricht beinhalten soll - das heißt, dass die Schüler in zwei Gruppen geteilt werden und sich tages- oder wochenweise im Klassenzimmer abwechseln. Im Rest der Zeit lernen sie zu Hause. Das Bekenntnis zu diesem Hybrid-Modell, das in Augsburg übrigens schon erfolgreich angewendet wird - ist richtig. Denn selbst wenn viele Studien davon ausgehen, dass Schulen selbst keine Pandemietreiber sind, so drängeln sie die Kinder doch im Schulbus, laufen zusammen zum Unterricht und zurück. Je weniger Schüler im Umfeld Schule aufeinandertreffen, desto mehr sinkt auch das Risiko einer Ansteckung.

    Lesen Sie dazu auch: Markus Söder: Bayern zieht Start der Weihnachtsferien vor

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