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Kommentar: Kirche und Homosexuelle: Auf diesem Nein liegt kein Segen

Kommentar

Kirche und Homosexuelle: Auf diesem Nein liegt kein Segen

Daniel Wirsching
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    Papst Franziskus im Petersdom. Der Vatikan sieht keine Möglichkeit gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen.
    Papst Franziskus im Petersdom. Der Vatikan sieht keine Möglichkeit gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. Foto: Tiziana Fabi, dpa

    Die katholische Kirche hat sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gewandelt. Wie sich der Glaube eines jeden Katholiken entwickelt, so hat sich die Kirchenlehre weiterentwickelt. Es ist nun wirklich nicht so, dass sie insgesamt unabänderlich wäre. Diesen Eindruck hat kürzlich die Glaubenskongregation – einmal mehr – entstehen lassen. Und damit verbunden den Eindruck einer kaltherzigen Kirche. Einer Kirche, die nach wie vor bis in die Betten hinein Menschen Vorschriften machen will. Und die ganz genau und besser als alle anderen weiß, was der Wille Gottes ist. Homosexuelle Paare sind es demnach nicht. Basta.

    Umgang mit Homosexuellen: Vatikan kann kein Verständnis erwarten

    Verständnis kann der Vatikan dafür nicht mehr erwarten. Nicht einmal mehr von einem katholischen CDU-Ministerpräsidenten wie Tobias Hans aus dem Saarland, nicht einmal mehr von Priestern bis hin zu Generalvikaren und Bischöfen. Hans hatte seinem Gemeindepfarrer gedankt für dessen Kritik an dem Schreiben der Glaubenskongregation, dem der Pfarrer eine „menschenverachtende Haltung“ bescheinigte. Auch in Bayern proben Priester in nicht gekannter Offenheit den Aufstand gegen Rom. Sie haben bislang schon in vielen Fällen niemandem den Segen verweigert, der ihn erbat. Warum sollten sie auch Motorräder oder das neue Feuerwehrfahrzeug segnen, nicht aber Menschen, die sich lieben, treu sind und versuchen, christliche Werte zu leben? Ist „Liebe“ nicht ein Schlüsselwort des Neuen Testaments?

    Im Segen sagt man sich Gutes zu, erhofft sich Stärkung und die Hilfe Gottes. Eine Segnung homosexueller Paare ist nicht mit einer kirchlichen Trauung gleichzusetzen. Sie wäre ein Zeichen der Zuwendung. Eine Kirche, die dieses Zeichen verwehrt, hat ein Problem.

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