Man kann sich schon vorstellen, wie der Blutdruck von Kritikern im christlichen Bayern nach oben geht, wenn sie sich das vorstellen: Katholische und evangelische Religionslehre für die eigenen Kinder und Enkel, und gleichzeitig sitzen deren muslimische Mitschüler im Islamunterricht. Das kann doch nicht sein, das passt doch nicht. Doch wer sachlich abwägt, statt sich aufzuregen, kann nur zu einem Schluss kommen: Das muss sogar sein, denn es ist Integration.
Religionsunterricht muss sich wandeln wie die Gesellschaft auch
Religionsunterricht muss mit der Zeit gehen. Die Gesellschaft wandelt sich. Kirchenaustritte häufen sich, entsprechend sind auch immer mehr Kinder nicht zum Glauben erzogen. Gleichzeitig steigt der Anteil muslimischer Familien in Bayern. In der Schule so zu tun, als gäbe es diese Entwicklungen nicht, wäre rückwärtsgewandt. Der Gott, der in der Bayernhymne seine Hand schützend aus dem weißblauen Himmel hält, ist für manche Bewohner des Freistaats heute Allah oder ein ganz anderer.
Wissen schützt vor einem fundamentalisierten Islam
Kinder, die sich in der Schule mit ihrer Religion befassen, lernen damit reflektiert umzugehen und sich eigene Urteile zu bilden. Nichts schützt besser vor einem fundamentalisierten Islam, der vielen beim Reden über Glauben im Hinterkopf herumspukt.
Ein Islamischer Unterricht zeigt muslimischen Schülern, dass sie auch zur Schulfamilie gehören. Am allerbesten wäre es, würden christliche und muslimische Kinder auch regelmäßig zusammen lernen, Unterschiede und vor allem Gemeinsamkeiten ihrer Glaubensrichtungen erkunden. Je früher sie das Verbindende feststellen, desto selbstverständlicher wird es für sie.
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