Beamte, Ermittler und Gutachter, die mit Kinderpornografie zu tun haben, berichten davon, an ihre Grenzen zu gehen. Eine Aussage, die ernst genommen werden sollte. Denn hinter jedem Einzelnen, der an solchen Fällen beteiligt ist, steckt eine Person mit einer individuellen psychischen Belastungsgrenze. Diese Menschen sind keine Maschinen, sondern müssen geschützt und unterstützt werden.
Datenflut an Kinderpornografie treibt Fahnder an ihre Grenzen
Es ist unglaublich schätzenswert, dass Ermittler sich den grauenvollen Szenen aussetzen, um Kindern zu helfen und Täter zu fassen. Genau deswegen muss es für sie jedoch ein System geben, das sie auffängt – und über Gespräche mit Kollegen hinausgeht. Psychologische Betreuung und die Erlaubnis, Auszeiten zu nehmen, sind zentral und oft schon vorhanden. Die Fahnder müssen aber auch wissen, dass es kein Tabu ist, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die schiere Datenflut an Kinderpornografie treibt die Ermittler im Internet-Zeitalter endgültig an ihre eigenen Grenzen. Auch die Politik darf nicht tatenlos zusehen und muss für das größtenteils anonyme Internet klare Regeln schaffen – wie Upload-Filter oder die Einschränkung der Anonymität. Anstatt der Täter sollten vor allem Opfer, aber auch Ermittler geschützt werden.
Es braucht konkrete Lösungen, um Täter von Kinderpornografie zu verfolgen
Forschungsprojekte und Investitionen, wie bei der Kriminalpolizeiinspektion in Augsburg, zeigen, dass an unterschiedlichsten Stellen nach Lösungen gesucht wird. Mögliche Ansätze sind mehr Mitarbeiter, die sich die Arbeit besser aufteilen können, Gutachter, die helfen, Daten zu sichten. Oder auch technische Dienste, die die Arbeit erleichtern. Aus all diesen Ansätzen müssen konkrete Lösungen für die Praxis entstehen. Denn nur dadurch gelingt es den Beteiligten, die Täter bestmöglich zu verfolgen und auch zu fassen.