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Kommentar: Heilpraktiker oder Hausärztin: Gut, dass es die Wahl gibt

Kommentar

Heilpraktiker oder Hausärztin: Gut, dass es die Wahl gibt

Markus Bär
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    Angeblich hilft Akupunktur bei Migräne oder chronischen Kopfschmerzen.
    Angeblich hilft Akupunktur bei Migräne oder chronischen Kopfschmerzen. Foto: Techniker Krankenkasse, tmn

    Dass es im Freistaat immer mehr Naturheilpraxen gibt, während die Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte stagniert, hat sicher ganz viele Gründe. Die Heilpraktikerprüfung ist mit etwas Fleiß vor dem Gesundheitsamt rasch abgelegt, eine Naturheilpraxis flugs gegründet, manches Heilsversprechen geht vielleicht etwas sehr weit.

    Medizinstudienplätze hingegen gibt es zu wenige und die Ausbildung zur Ärztin und zum Arzt dauert samt Facharztprüfung über zehn Jahre. Ein Arzt kann und darf viel mehr. Trotzdem gehen viele Menschen lieber zur Heilpraktikerin. Und darüber braucht man sich auch nicht wundern. Zwingt doch das Abrechnungssystem einen Kassenarzt sehr oft dazu, seine Patientinnen quasi im Minutentakt durch seine Praxis zu schleusen. Niemand sollte meinen, dass das die Menschen nicht merken. „Der schaut mich ja gar nicht an – sondern nur in seinen Rechner auf meine Laborwerte. Und schon war ich wieder draußen.“

    Diesen Satz hört man oft. Die Ärztin kann sich aber in vielen Fällen einfach nicht viel Zeit für ihre Patienten nehmen, das kann gar nicht entsprechend abgerechnet werden. Dabei würden sich das viele Menschen wünschen.

    Heilpraktiker nehmen sich mehr Zeit für die Behandlung

    In diese Lücke stoßen Naturheilpraxen. Ein Heilpraktiker kann für ein aufwendiges Gespräch eine Rechnung stellen. Das dann zu zahlen, ist es vielen Menschen wert. Sie fühlen sich anders auf- und wahrgenommen. Schon allein dies kann lindernden oder auch heilsamen Einfluss auf einen Patienten entfalten. Bei der Gesprächstherapie eines Psychologen (der ja ebenfalls kein Arzt ist) stellt das auch niemand infrage. Insofern ist es wichtig, dass es auch künftig beide Angebote der Heilversorgung in unserem Gesundheitssystem gibt. Und man kann weiter selbst entscheiden, zu wem man gehen will.

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