Dieses Schuljahr, in dem die Schüler wegen der Corona-Pandemie wochenlang zu Hause unterrichtet wurden, ist ein wahrlich ungewöhnliches. Doch trotz aller Änderungen bleibt eines gleich – und das ist gut so: Die Schulpflicht besteht bis zum letzten Schultag. Dass die Kinder und Jugendlichen ihr Zeugnis persönlich abholen müssen, darüber mögen sich manche Eltern, die gerne schon früher in die Ferien gestartet wären, ärgern – doch das ändert eben nichts daran, dass das bayerische Schuljahr erst am 24. Juli vorbei ist.
Ein bisschen Normalität ist wichtig am Ende dieses ungewöhnlichen Schuljahres
Natürlich wurde den Eltern viel abverlangt. Sie mussten sich um die Betreuung ihrer Kinder kümmern, mussten darauf achten, dass sie weiterhin lernen und sie haben ein Stück weit die pädagogische Rolle der Lehrkräfte übernommen – die nun nicht konterkariert werden sollte. Schon früher in den Urlaub starten zu wollen, obwohl es nicht erlaubt ist, damit ist man kein allzu gutes Vorbild.
Abgesehen davon: Dass sich die Schüler an diesem Tag noch einmal sehen, sich von Freunden und Lehrern verabschieden können, das alles birgt ein Stück weit die Normalität, die wir alle vermissen. Und diese Normalität, dieser traditionelle Akt, mit dem die Schüler dieses Schuljahr abhaken können, sollte ihnen ermöglicht werden.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass die Schulen Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit der Schüler und Lehrer zu gewährleisten. Etwa, dass nicht alle zur gleichen Zeit an die Schule kommen, um ihr Zeugnis abzuholen, dass Masken getragen und Abstände eingehalten werden. Aber nachdem sich der Präsenzunterricht unter genau solchen Vorgaben schon in den vergangenen Wochen eingespielt hat, dürften die Schulen auch für den letzten Schultag gerüstet sein.
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