Schlüssel einmal drehen und zu: So war das im März, als Bayern ausnahmslos alle Schulen schloss. Damals spielte es keine Rolle, ob eine Region ein Corona-Hotspot war oder ob man die Infektionen dort an einer Hand abzählen konnte. Ein maximaler Lockdown vermittelte zumindest das Gefühl maximaler Kontrolle. Im nächsten Schuljahr soll sich das ändern. Die Regierung will je nach Region flexibel bewerten, ob Schulen schließen müssen oder nicht. Das ist die einzig richtige Strategie, damit nicht auch noch das neue Schuljahr unter dem Corona-Diktat leidet.
Neues Schuljahr: Corona-Rate je nach Region bewerten
Das Robert Koch-Institut und die Gesundheitsämter analysieren anhand der Infektionszahlen pro 100.000 Bewohner, wie bedrohlich die Lage je nach Region ist – und ob irgendwo strengere Corona-Restriktionen nötig sind. Dass das Kultusministerium jetzt ebenso handelt, kommt jedem Schüler zugute. Warum sollten etwa hunderte Kinder in Berchtesgaden aus ihrem Lernrhythmus gerissen und nach Hause verbannt werden, nur weil in Hof die Infektionsrate steigt?
Eltern von Schülern brauchen Planungssicherheit
Der Schutz der Gesundheit muss über allem stehen. Doch ein flächendeckender Lockdown der Schulen darf ab Herbst nur mehr die letzte Option sein. Was jetzt zählt, ist, dass im Klassenzimmer Alltag einkehrt und die Schüler in Ruhe den verpassten Stoff aufholen können. Und Eltern brauchen Planungssicherheit. Wenn sich die Zwangsmaßnahmen an Schulen nach der Infektionsstatistik richten, kann sich jeder Laie in Echtzeit ein Bild von der Lage machen. Dann kommt der Lockdown zumindest nicht ganz aus heiterem Himmel.
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