Lange kam die Digitalisierung der bayerischen Schulen kaum voran. Versprochen wurde zwar viel – 2018 etwa 50.000 digitale Klassenzimmer vom frischgebackenen Ministerpräsidenten Markus Söder. Doch der große Wurf blieb aus.
Mal versuchte der Freistaat, versprochenes Fördergeld auf Kosten des Bundes einzusparen, mal verschanzten sich die für die Sachausstattung zuständigen Kommunen hinter rechtlichen Bedenken. Überhaupt wurden immer eher die Risiken denn die Chancen gesehen: Dürfen Schüler eigene Geräte nutzen? Wie offen kann ein Schul-WLAN sein? Dürfen Produkte von Microsoft oder Google in staatliche Schulen? Und lenken digitale Hilfsmittel nicht vom Unterricht ab?
Digitalisierung an Schulen: Wegen Corona sind viel Bedenken verschwunden
Die Corona-Krise hat viele dieser Bedenken weggespült – weil plötzlich dringend nötig war, was vorher als verzichtbar galt. Und viele Schüler, Lehrer und Eltern lernten, dass eine digitalisierte Schule zwar nicht den direkten Unterricht im Klassenzimmer ersetzen kann, aber neue Möglichkeiten eröffnet, die auch jenseits des Corona-Ausnahmezustands hilfreich sind.
Und plötzlich geht, was vorher unmöglich schien: eine „Bayern-Cloud“ nur für Schüler, eigene IT-Fachleute an den Schulen, Leihgeräte. Über Nacht wird Söders „Digital-Turbo“ an den Schulen zwar nicht zünden, dafür wurde schon zu viel Zeit verplempert. Doch nie war die Hoffnung größer, dass auch Bayerns Schulen endlich im 21. Jahrhundert ankommen dürfen.
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