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Kommentar: Die Strategie der Freien Wähler ist durchschaubar, aber nicht wirkungslos

Kommentar

Die Strategie der Freien Wähler ist durchschaubar, aber nicht wirkungslos

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    Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger legt sich seit Monaten immer wieder gerne mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab.
    Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger legt sich seit Monaten immer wieder gerne mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab. Foto: Marcus Merk

    Noch ist es nicht so weit, aber die Freien Wähler in Bayern haben die Schwachstelle bei der CSU schon erkannt, die sie im Falle einer Kanzlerkandidatur von CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder für sich nutzen wollen: Wenn Söder sich um Deutschland kümmern will, dann wollen die Freien zum Anwalt bayerischer Interessen aufsteigen.

    Die angekündigte Verfassungsklage gegen die Corona-Notbremse des Bundes ist da nur ein erster Hebel, um die CSU von ihrem Fundament zu lösen, auf dem sie seit vielen Jahrzehnten ruht: CSU = Bayern, Bayern = CSU.

    So durchschaubar diese Propagandaformel der CSU schon immer war, so durchschaubar ist auch die Strategie, mit der die Freien gegen ihren übermächtigen Koalitionspartner in Bayern zu Werke gehen wollen. Das bedeutet freilich nicht, dass diese Strategie wirkungslos wäre. Die Propaganda war es schließlich auch nicht. Im Gegenteil. Für die CSU ist diese Strategie sogar äußerst gefährlich.

    Freie Wähler müssen noch an Professionalität arbeiten

    An ihrer Professionalität allerdings müssen die Freien Wähler noch arbeiten. Ihr humanistisch gebildeter Fraktionschef Florian Streibl hat den römischen Dichter Ovid bemüht, um die Verwandlung der Freien zu beschreiben. „Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandeln in neue Körper“, setzte Streibl an.

    In Prosa fuhr er fort: „Aus der Opposition in die Regierung, über die Rettung der Bienen zum Kämpfer gegen die Corona-Pandemie: Das ist die Regierungsmetamorphose von uns Freien Wählern.“ Dass die Freien die Bienen gerettet hätten, ist allerdings ein Märchen.

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