Schüler haben im letzten Lockdown mehr Zeit mit Zocken, Fernsehen und Smartphone verbracht als mit Lernen. Nahezu jedes vierte Kind investierte gerade einmal zwei Stunden am Tag in Schule. Diese erschreckende Erkenntnis des Münchner Ifo-Instituts zeigt, dass nach einem Jahr Corona-Pandemie die Schulen noch viel zu schlecht zu den Schülern daheim durchdringen. Dabei bemühen sich viele Lehrer nach Kräften. Das Hauptproblem ist, dass die Bildungspolitik vor allem zuschaut. Sie muss endlich helfen.
Welche Wissenslücken die Schüler in ein paar Jahren haben ist noch unklar
Keiner weiß, welche Wissenslücken Schüler hinter ihren ausgeschalteten Laptop-Kameras angehäuft haben. Die Politik müsste mit passenden Tests den Lernstand analysieren lassen. Stattdessen sagt sie solche Prüfungen ab. Aber wie soll ein Lehrer alle Kinder mitnehmen, wenn jedes auf einem anderen Stand ist?
Was Bildungsexperten seit einem Jahr fordern, sind Hilfsangebote für die schwächsten Schüler. Die Ifo-Studie zeigt, dass nur eine Handvoll Kinder bislang ein solches besucht hat. Statt das Angebot auszuweiten, verschiebt die Bundesbildungsministerin ihre Nachhilfe-Milliarde ins nächste Schuljahr, auch Bayern tüftelt nur gemächlich an seinen Förderkursen. Und die Schüler? Müssen warten und zocken ein bisschen.
Dieser Kommentar bezieht sich auf folgenden Artikel: Lernhindernis Lockdown: So sehr schaden geschlossene Schulen dem Wissen
Lesen Sie auch:
- Kommt so wieder Leben in die Ortskerne?
- Studenten helfen Schülern in den Sommerferien: Ein Projekt für ganz Bayern?
- Hausärzte beklagen Aufwand bei Impfungen: "Das ist Erpressung"