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Kommentar: Die Politik muss für sicheren Unterricht endlich neu denken

Kommentar

Die Politik muss für sicheren Unterricht endlich neu denken

Sarah Ritschel
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    Corona-Schnelltests sind nicht mehr so hochgeschätzt wie einst.
    Corona-Schnelltests sind nicht mehr so hochgeschätzt wie einst. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Wenn Kultusminister Michael Piazolo nicht aufpasst, wird die Debatte um Schnelltests an Schulen zu seinem persönlichen Wischmoppfall. Man erinnere sich: Weil Piazolos Parteichef Hubert Aiwanger zu Beginn der Pandemie mehr als 90.000 der Wischer bestellt hatte, musste er sich vor allem wegen der nicht gerade handelsüblichen Menge tagelang Spott und den Vorwurf anhören, Gelder für Unsinniges zu verschwenden.

    Mittlerweile kursieren ähnliche Vermutungen über die Schnelltests an Schulen. Teile der Opposition mutmaßen nämlich bereits, dass das Kultusministerium schlicht viel zu viele der – mittlerweile nicht mehr besonders hochgeschätzten – Tests bestellt hat, sie jetzt irgendwie loswerden muss und von den älteren Schülern gleichsam wegtesten lässt. Dabei gelten PCR-Tests als deutlich sicherere Möglichkeit, infizierte Schülerinnen und Schüler ausfindig zu machen.

    Pooltests an Schulen - warum nicht flächendeckend?

    Der Minister zeigt in diesem Fall erneut, dass Kommunikation und klare Ansagen nicht zu seinen Stärken zählen. Damit macht er sich selbst zur Zielscheibe. Denn Piazolo hat bislang nicht unmissverständlich erklärt, warum nicht alle Jugendlichen die verlässlichen Tests machen dürfen. Das sollte er schnell nachholen – oder es ändern und Pooltests flächendeckend einführen. Nur so kann er dem Eindruck entgegentreten, dass Bayern beim Thema Schulen ratlos an alten Maßnahmen festhält. Nur so kann er zeigen, dass er wissenschaftlich up to date reagiert. Eine zweite Wischmopp-Debatte braucht keiner. Was Schülerinnen und Schüler brauchen, ist sicherer Unterricht im Klassenzimmer.

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