Der Wolf kommt den bayerischen Herden näher und näher. Die Meldungen von gerissenen Tieren, so wie vor kurzem im Landkreis Aichach-Friedberg, werden immer mehr – genauso wie die Angst der Landwirte. Viele Naturschutz-Organisationen und -Ämter setzen ihre Hoffnungen nun in die Herdenschutzhunde. Sie können den Schutz von Weidetieren vor möglichen Raubtierattacken erhöhen.
Herdenschutzhunde gehören auf die Weide, nicht ins Wohnzimmer
Für sie sprechen viele Gründe: Herdenschutzhunde werden seit Jahrtausenden in vielen Alpenländern eingesetzt. Geeignete Rassen kommen in jedem Gelände zurecht. Die Hunde arbeiten selbstständig. Dass die Tiere Wanderer und Fahrradfahrer tolerieren, kann funktionieren, wie ein Erfolgsprojekt in der Schweiz zeigt. Ist zusätzlich ein Hirte im Einsatz, sind mehrere Hunde auf der Weide und die Zäune verstärkt, kann der Schutz noch einmal erheblich gesteigert werden. Der Herdenschutzhund kann also einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass in Bayern weniger Weidetiere angriffen werden.
Klar ist aber auch: Die Tiere gehören auf die Weide, nicht ins Wohnzimmer. Als Haushund sind die Rassen völlig ungeeignet, ihr Schutztrieb kann zu einer Gefahr werden.
Vielen Weidetierhaltern geht diese Debatte nicht weit genug. Sie fordern radikale Maßnahmen: Sobald ein Wolf ein Tier getötet hat, soll er abgeschossen werden – obwohl die Raubtiere in Deutschland streng geschützt sind. Das darf aber nur die allerletzte Lösung sein. Bis zu diesem rabiaten Schritt sollten alle anderen Schutzmaßnahmen ausprobiert werden – und dazu zählen auch die Herdenschutzhunde.
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