Die regierende CSU wird ihre G8-Bastion nicht halten können. Seit Jahren pumpern SPD, Grüne und Freie Wähler gemeinsam mit Eltern, Lehrern und Schülern an die Tür und fordern eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Nun haben Ministerpräsident Seehofer und Kultusminister Spaenle die Tür einen Spalt weit geöffnet, und schon haben die G9-Befürworter den Fuß drin. Sie werden sich nicht mehr zurückzudrängen lassen.
CSU muss sich zu Neuanfang mit G9 durchringen
Langsam aber sicher wird sich deshalb auch in der CSU-Landtagsfraktion die Überzeugung durchsetzen, dass der Kampf für das achtjährige Gymnasium nicht mehr zu gewinnen ist. Und die Aussicht, dass der Dauerstreit ums Gymnasium auch bis 2018 – dem Jahr der Landtagswahl – mit weiteren Korrekturversuchen und Flickschustereien am G8 nicht beigelegt werden kann, wird diesen Lernprozess aller Voraussicht nach erheblich beschleunigen.
Die G8-Bastion steht vor dem Fall. Wenn die CSU ihre Glaubwürdigkeit in der Bildungspolitik zurückgewinnen will, wird sie sich zu einem klaren Schnitt und einem echten Neuanfang durchringen müssen.
G9-Streiter sehen sich auf der Zielgeraden