Die Zahl der Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Internet verübt werden, steigt. Vor allem Betrügereien und Datendiebstahl nehmen zu, aber auch zum Beispiel die Anzeigen wegen Beleidigung. Das liegt zum einen daran, dass immer mehr Menschen Internet und Smartphones nutzen und damit potenziell zu Opfern werden können. Zum anderen rüsten auch die Täter elektronisch weiter auf.
In der freien Wirtschaft verdienen Spezialisten das Doppelte
Es klang deshalb nur konsequent, als Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Anfang des Jahres ankündigte, die Cybercops im Freistaat binnen eines Jahres von 25 auf 50 zu verdoppeln. Umso peinlicher ist es, wenn die Polizeigewerkschaft jetzt feststellt, dass es viel zu wenig Spezialisten gibt, die diesen Job machen wollen – auch deshalb, weil sie in der freien Wirtschaft das Doppelte verdienen.
Politik in der Pflicht
Wenn es darum geht, Kriminalität im Internet effektiv zu bekämpfen, bringen vollmundige Ankündigungen ebenso wenig wie der ständige Ruf nach mehr Überwachung. Auch ist es keine Lösung, polizeiliche Aufgaben zunehmend an Privatfirmen herauszugeben – wie es zum Beispiel bei der Auswertung von sichergestellten Computern häufig gemacht wird. In der Pflicht ist die Politik. Sie muss die passenden Rahmenbedingungen schaffen, um Spezialisten dort einsetzen zu können, wo sie dringend gebraucht werden.