Immer Recht gehabt zu haben, ist einfach. Einen Fehler zu korrigieren und dies auch noch öffentlich kundzutun, ist ungleich schwieriger. Deshalb kann vor Bayerns Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) jetzt nur der Hut gezogen werden. Er hat sich nach langem Zögern nun doch gegen Corona impfen lassen. Respekt!
Dass der Druck auf Aiwanger in der brisanten vierten Welle mit jedem Tag größer geworden ist, ändert daran nichts, selbst wenn er es nur widerwillig getan haben sollte. Aiwangers Umkehr zeugt so oder anders von staatspolitischer Verantwortung. Damit erfüllt er endlich die Vorbildfunktion, die zuletzt sogar von seiner eigenen Partei eingefordert worden war.
Aiwangers Corona-Impfung kommt keinen Tag zu früh
Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Einsicht keinen Tag zu früh kam. Die Infektionszahlen explodieren wie noch nie. Wann, wenn nicht jetzt, hätte Aiwanger das Signal der Umkehr an andere Impfskeptiker senden können? Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, dann kennt jede Bürgerin und jeder Bürger persönlich einen Corona-Infizierten oder eine Corona-Erkrankte. Das wird hoffentlich bewirken, dass bald noch deutlich mehr Impfskeptiker sich eines Besseren besinnen.