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Kommentar: CSU: "Noch nicht so weit" für Muslime - was soll das heißen?

Kommentar

CSU: "Noch nicht so weit" für Muslime - was soll das heißen?

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    Sener Sahin wollte Bürgermeister werden.
    Sener Sahin wollte Bürgermeister werden. Foto: Robert Milde

    Markus Söder hat gerade frischen Schwung und frische Kräfte in der Politik gefordert. Der CSU-Chef meinte damit das führungsschwache Bundeskabinett – aber um Schwung und Frische geht es ihm seit geraumer Zeit ja auch in der eigenen Partei.

    Deswegen kann kaum überraschen, dass Söder es „unglücklich“ findet, wenn Vertreter seiner Partei sich in Wallerstein eher gehemmt zeigen. Sie trauten dem 44 Jahre alten Sener Sahin – Familienvater, Fußballtrainer, Maschinenbauer, gebürtiger Nördlinger – die CSU-Kandidatur als Bürgermeister nicht zu, weil der Mann auch Muslim ist. „Noch nicht so weit“ sei man.

    Die Debatte um Sener Sahin ignoriert viele Debatten zuvor

    Dass es so eine Debatte gibt, ist gar nicht per se so schlimm. Eine Partei mit C im Namen muss darüber streiten können, wie man mit anderen Religionen umgeht.

    Schlimm ist, dass die aktuelle Debatte so viele Debatten zuvor ignoriert. Dabei hat etwa der CSU-Ehrenvorsitzende Horst Seehofer doch schon 2018 gesagt, er wünsche sich einen Islam, der in der deutschen Gesellschaft „verwurzelt“ ist. Genau dafür aber steht ein Kandidat wie Sener Sahin. Wofür hingegen steht eigentlich der Satz, man sei halt noch nicht so weit?

    Lesen Sie dazu auch: Waigel mahnt CSU: Sogar bei den Passionsspielen dürfen Muslime mitmachen

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