Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lässt keinen Zweifel daran, dass ihm die Gastronomie und Hotellerie im Freistaat besonders am Herzen liegt. Dies ist in einer Zeit, in der das Gastgewerbe in Bayern durch den Corona-Lockdown unverschuldet in eine Existenzkrise gerutscht ist, ebenso wichtig wie richtig.
Aiwangers Unterstützung hat allerdings zwei Haken: Erstens verspricht der Minister immer wieder gerne, was er auch als stellvertretender Ministerpräsident leider gar nicht versprechen kann: schnelle Öffnungen und eine baldige Rückkehr zur Normalität. Gebrochene Versprechen untergraben das Vertrauen in die Regierung – was besonders in diesen Zeiten auf Dauer auch für den kleineren Partner der Koalition nicht gut sein kann.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert, was er selbst nicht leisten will
Zweitens fordert Aiwanger gerne von anderen, was er selbst nicht leisten will. Beispiel Brauereigasthöfe: Zwar gibt es durchaus gute Argumente, warum der Bund auch hier Finanzhilfen leisten sollte. Wenn Berlin aber über Monate nicht handelt, könnte der Freistaat sehr wohl selbst in Vorleistung gehen – zumal das finanzielle Risiko bei bayernweit 640 Brauereien beherrschbar scheint.
Wer um seine Existenz fürchtet, dem ist es zu Recht völlig wurscht, ob der Bund, der Freistaat oder wer auch immer zuständig ist. Was allein zählt, ist, dass die staatlichen Hilfen schnell und unbürokratisch ankommen. Ein beleidigt nach Berlin zeigender Aiwanger hilft jedenfalls niemandem weiter.
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