Gleichzeitig griff er den bayerischen Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden wegen dessen Führungsstils scharf an. "Die Zeit der einsamen Ansagen ist vorbei", sagte Huber dem Spiegel. "Befehl und Gehorsam war der Stil des 19. Jahrhunderts."
Huber kritisierte, dass es der CSU nicht gelungen sei, Seehofers Machtanspruch in den vergangenen Jahren einzuhegen. "Es ist die Feigheit von vielen, die Seehofer so überdominant werden ließ." Die
Huber: Nicht auf die Kronprinzen Seehofers beschränken
Seehofer dürfe für seine Nachfolge nicht das alleinige Vorschlagsrecht haben, sagte Huber: "Wir dürfen uns nicht auf die von Seehofer installierten Kronprinzen beschränken. Die Nachfolgefrage geht uns alle in der Partei an." Die CSU war bei der Europawahl völlig unerwartet von 48 auf 40 Prozent abgerutscht, das schlechteste Ergebnis bei einer überregionalen Wahl seit 60 Jahren.
Huber, der von September 2007 bis Oktober 2008 an der Spitze der Partei stand, plädierte dafür, künftig die Ämter von Ministerpräsident und Parteichef wieder zu trennen. "Wir haben jetzt fast sechs Jahre die Macht in einer Hand konzentriert, da ist es überlegenswert, die Spitzenämter wieder auf zwei Leute zu verteilen." Dies begrenze die Macht des Einzelnen und ermögliche, die Bandbreite einer Volkspartei besser abzubilden.