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Klinikumsaffäre: "Dick und Doof" im Ingolstädter Affärenstrudel

Klinikumsaffäre

"Dick und Doof" im Ingolstädter Affärenstrudel

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    Die beiden Komiker Oliver Hardy (links) und Stan Laurel, auch als „Dick und Doof“ bekannt.
    Die beiden Komiker Oliver Hardy (links) und Stan Laurel, auch als „Dick und Doof“ bekannt. Foto: bs, dpa

    Bei der Affäre rund um das Klinikum Ingolstadt gibt es immer mehr – zum Teil skurrile – Entwicklungen. Zuletzt sorgte ein privater Tweet des amtierenden Geschäftsführers Alexander Zugsbradl für Schlagzeilen. Damit hatte er auf eine von ihm gestellte Strafanzeige gegen den ehemaligen Pressesprecher des Klinikums sowie einen Stadtrat Bezug genommen. „Strafantrag [...] gestellt. Mal sehen, wer zuletzt lacht“, so lautet der – mittlerweile gelöschte Beitrag – in einem sozialen Netzwerk. Zugsbradl hatte beide mit ihren Spitznamen bezeichnet, illustriert wurde der Post mit einem Dick-und-Doof-Bild.

    Die Opposition hatte daraufhin die sofortige Ablösung von Zugsbradl gefordert, die wurde am Mittwoch allerdings vom Aufsichtsrat und der Zweckverbandsversammlung abgelehnt. „Herr Zugsbradl hat sein Bedauern über seinen Tweet zum Ausdruck gebracht“, heißt es vonseiten des Klinikums. Der Klinikmanager wird also noch bis Ende des Jahres im Amt bleiben, dann läuft sein Vertrag als Interims-Geschäftsführer aus. Eine Nachfolgerin für Zugsbradl gibt es bereits.

    Am Mittwoch hatten sich Zweckverbandsversammlung und Aufsichtsrat für Monika Röther entschieden. Die 50-jährige Volkswirtin ist seit 2015 Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg. Zuvor war sie Geschäftsführerin einer Klinik in Stuttgart.

    Zum Kreis der Beschuldigten in der Klinikumsaffäre zählen 15 Personen

    Der 51-jährige Zugsbradl war im Herbst vergangenen Jahres Geschäftsführer des Ingolstädter Krankenhauses mit seinen rund 3000 Mitarbeitern geworden. Monate zuvor war der Verdacht aufgekommen, dass sein Vorgänger Heribert Fastenmeier in Mauscheleien und Vetternwirtschaft verstrickt sein könnte, die Staatsanwaltschaft begann zu ermitteln. Seit April sitzt Fastenmeier in Untersuchungshaft – wegen Verdunklungsgefahr.

    Damals wollten er und ein ehemaliger Mitarbeiter bei einem konspirativen Treffen am Ingolstädter Baggersee offenbar geheime Unterlagen austauschen. Darunter soll sich auch eine Sponsoringliste befunden haben. Auf ihr sollen Institutionen und Personen des öffentlichen Lebens aufgelistet sein, die mit teils üppigen Zuwendungen vom Klinikum bedacht worden sind. Ob es sich dabei um strafrechtlich relevante Vorgänge handelt, prüft zurzeit die Staatsanwaltschaft.

    Zum Kreis der Beschuldigten in der Klinikumsaffäre, in der es um Untreue und Bestechlichkeit geht, zählen mittlerweile 15 Personen, darunter der ehemalige Ingolstädter Oberbürgermeister Alfred Lehmann. Gegen ihn wird wegen des Anfangsverdachts auf Bestechlichkeit und auf Vorteilsnahme ermittelt. In beiden Fällen geht es um Wohnungskäufe. Einmal auf dem Gelände des alten Krankenhauses und ein anderes Mal auf dem Areal der ehemaligen Pionierkaserne.

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