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Klinikum Augsburg: Schweinegrippe: Erster Todesfall in der Region

Klinikum Augsburg

Schweinegrippe: Erster Todesfall in der Region

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    EU-Kommissarin: Schweinegrippe nicht unterschätzen
    EU-Kommissarin: Schweinegrippe nicht unterschätzen Foto: DPA

    Die Schweinegrippe hat den ersten Todesfall in der Region gefordert: Ein 16-jähriger Patient aus Günzburg ist an dem Virus im Klinikum Augsburg gestorben.

    Dies bestätigte Klinikumssprecher Volker Büchler am Freitagabend unserer Zeitung. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen schwerbehinderten Jugendlichen. Zudem lägen in der Kinderklinik weitere Schweinegrippe-Patienten mit schweren Symptomen, die dem Vernehmen nach künstlich beatmet werden müssen.

    Silke Mikes, diensthabende Ärztin des Augsburger Gesundheitsamtes, wusste am Freitag von den Fällen noch nichts: "Ich kann das nicht bestätigen."

    Auch Professor Gernot Buheitl, Leiter der Kinderklinik, reagierte zurückhaltend: "Ich möchte nichts dementieren, darf aber aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht auch nichts sagen." Buheitl rät jedoch gerade Risikogruppen in der Region, sich impfen zu lassen. Er wolle damit jedoch keineswegs Panik schüren. Dies sei nicht angebracht.

    Allerdings ist die neue Grippe auf dem Vormarsch: In der Region liegen nach Angaben des Gesundheitsamtes etwa 70 Fälle von Schweinegrippe vor. Im Augsburger Stadtteil Inningen wurden zwei Schulklassen geschlossen. Im Freistaat sind insgesamt über 8000 Erkrankungen gemeldet.

    In Bonn und im Saarland gibt es zwei weitere Todesfälle. Dabei handelt es sich um eine 48-jährige Frau - bislang ohne Vorerkrankungen - sowie einen fünfjährigen Buben, der an mehreren chronischen Erkrankungen litt.

    Jetzt schlagen sogar die Warninstrumente der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut an, die eigentlich die Verbreitung der normalen saisonalen Grippe anzeigen. Demnach macht die Schweinegrippe in Bayern so viele Menschen krank wie sonst nur die Wintergrippe im Dezember oder Januar.

    Der Augsburger Kinder- und Jugendarzt Martin Lang empfiehlt daher: "Ich habe in meiner Praxis bereits seit dem Sommer immer wieder Fälle von Schweinegrippe." Bisher sei er von einer Impfung nicht restlos überzeugt gewesen. Angesichts der neuen Fälle in Augsburg rät er Eltern jedoch, Kinder impfen zu lassen. Doch auch er betont, keine Panik schüren zu wollen.

    Vorsicht ist bei Babys geboten. Eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts sagte unserer Zeitung, der aktuell verfügbare Impfstoff sei erst für Kinder ab sechs Monaten zugelassen. Die ständige Impfkommission empfehle ihn aber für Kinder unter drei Jahren nicht, da die Datenlage nicht ausreichend sei. Aussagekräftige Studien lägen nur für Kinder im Alter von drei bis neun Jahren vor. Für Babys bis sechs Monate rät das Robert-Koch-Institut zu einer Kokon-Strategie: Alle das Kind umgebende Personen sollten sich impfen lassen.

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