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Klimawandel: Bald nur noch ein Gletscher in Bayern

Klimawandel

Bald nur noch ein Gletscher in Bayern

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    Eine Hand zeigt am von der Zugspitze bei Grainau (Oberbayern) auf den Schneeferner-Gletscher.
    Eine Hand zeigt am von der Zugspitze bei Grainau (Oberbayern) auf den Schneeferner-Gletscher. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)

    Die Prognose des ersten bayerischen Gletscherberichts ist deutlich: Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wird es in den bayerischen Alpen in 20 bis 30 Jahren wohl nur noch einen einzigen kleinen Gletscher geben: den Höllentalferner an der Nordseite der ZugspitzeZugspitze.

    Aktuell noch fünf Gletscher in Bayern

    Das geht aus dem Bericht hervor, den Umweltminister Marcel Huber (CSU) am Montag in München vorstellte. Aktuell werden darin noch fünf Gletscher gezählt - darunter aber drei Mini-Gletscher mit einer Fläche von höchstens 7,5 Hektar. Der bekannteste deutsche Gletscher, der Schneeferner auf der Zugspitze, ist heute - wenn man nördlichen und südlichen Teil zusammenzählt - noch gut 30 Hektar groß. Ein Hektar entspricht der Fläche eines großen Fußballfeldes. Huber nannte den Rückgang der Gletscher den "Verlust eines Naturwunders".

    Zusammengezählt sind die bayerischen Gletscher heute nur noch 0,7 Quadratkilometer groß. Vor knapp 200 Jahren waren es noch vier Quadratkilometer. Davon ist also nicht einmal mehr ein Viertel übrig.

    Hohe Felswände schützen vor Sonneneinstrahlung

    Der Höllentalferner ist nach Nordosten ausgerichtet und durch hohe Felswände sehr gut gegen Sonneneinstrahlung geschützt. Aufgrund dieser Situation werde der Höllentalferner vermutlich der letzte verbleibende Gletscher in Bayern sein, heißt es in dem neuen Bericht.

    Neben dem nördlichen und dem südlichen Schneeferner und dem Höllentalferner listet der Bericht noch den Watzmanngletscher und das Blaueis in den Berchtesgadener Alpen auf. Diese liegen aber niedriger als die anderen drei und sind deshalb noch stärker vom Abschmelzen bedroht. "Die Gletscher sind auf dem Rückmarsch", sagte Huber.

    Der Minister verwies darauf, dass die Temperatur in den Alpen im Zuge des Klimawandels doppelt so schnell steige wie im globalen Durchschnitt. Bis zum Jahr 2100 sei in den Alpen mit einem Anstieg der Durchschnittstemperatur um drei bis sechs Grad zu rechnen.

    Mehr Unwetter zu erwarten

    Huber warnte, aufgrund es Klimawandels müsse man häufiger als früher mit Starkregen, Hochwasser und Murenabgängen rechnen. Zudem sei die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der Alpen bedroht.

    Er rief deshalb dazu auf, den Kampf gegen den Klimawandel weiter zu verstärken. "Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten", betonte er. Zudem forderte Huber den Bund auf, sich nicht nur um den Schutz der Küsten, sondern auch der Alpen zu kümmern. Als einen Baustein zum Schutz der  Alpenwelt werde derzeit zusammen mit dem Deutschen Alpenverein an  dem Projekt "Nachhaltiger Bergsport" gearbeitet. "Wir wollen den  sanften Naturtourismus stärken. Jeder soll die Berge erleben,  genießen und verstehen können, ohne die Lebensräume von Tieren und  Pflanzen zu gefährden." Details an dem Programm würden nun  erarbeitet. dpa/lby/afp/AZ

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