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Kleiner CSU-Parteitag 2013: Lästerattacke gegen Dobrindt

Kleiner CSU-Parteitag 2013

Lästerattacke gegen Dobrindt

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    Der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt spricht beim kleinen Parteitag der CSU am Samstag im Olympiapark in München.
    Der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt spricht beim kleinen Parteitag der CSU am Samstag im Olympiapark in München. Foto: dpa

    Eigentlich sollte bei der CSU, deren Funktionäre sich heute in München zu einem kleinen Parteitag treffen, ja alles in bester Ordnung sein. Die Umfragen zu den bevorstehenden Bundes- und Landtagswahlen bewegen sich stabil auf hohem Niveau. Die Rückeroberung der absoluten Mehrheit erscheint aus heutiger Sicht möglich. Und seit die Abschaffung der Studienbeiträge in Bayern beschlossene Sache ist, sieht es so aus, als habe die Opposition im Landtag nicht mehr viel trockene Munition, um die Vorherrschaft der Christsozialen im Freistaat zu gefährden.

    Kritik an Generalsekretär Alexander Dobrindt

    Dennoch ist im engeren Führungszirkel der Partei eine gewisse Nervosität zu beobachten. Mitglieder des Parteivorstands nörgeln über Generalsekretär Alexander Dobrindt, weil er sich im Streit um Homo-Ehe  angeblich zu sehr um die Stammwähler bemüht und die breite Mehrheit vernachlässigt. Parteichef Horst Seehofer sieht sich mit der Nachrede konfrontiert, er reagiere immer öfter gereizt und verbreite seit Wochen schlechte Laune.

    Dabei sind die beiden Herren, die die Hauptverantwortung für den bevorstehenden Wahlkampf – laut Seehofer „die Mutter aller Schlachten“ – tragen, mit einem in der CSU altbekannten Problem konfrontiert: Die Kritik kommt nicht auf direktem Weg zu ihnen. Sie erfahren davon nur hintenrum oder aus Zeitungsartikeln.

    Streit um die Homo-Ehe

    Beispiel: Homo-Ehe. Seit Dobrindt die Befürworter als „schrille Minderheit“ gebrandmarkt hatte, geht’s in der Partei rund. Konservative werfen dem Generalsekretär vor, er habe sich das Thema ohne Not aufdrücken lassen. Liberale sagen, er fixiere sich zu sehr auf die Stammwähler. Und ein Vorstandsmitglied verbreitet die Geschichte, Seehofer habe Dobrindt vorgeschickt, um der Verwirrung ein Ende zu bereiten, die er selbst durch allzu konziliante Äußerungen zu dem Thema verursacht habe.

    CSU als Hüterin von Ehe und Familie

    „Putzig und dumm“ sei das, heißt es dazu aus der Führungsspitze. Die CSU habe eine klare Linie und sehe sich als Hüterin von Ehe und Familie. „Ressentiments“ gegen Schwule und Lesben gebe es aber nicht. Das sei genauso „Quatsch“ wie die Nörgeleien über die richtige Strategie für den Wahlkampf.

    Dass am Samstag beim Parteitag offen über diese Befindlichkeiten diskutiert wird, ist nicht zu erwarten. Seehofer werde sich „bester Laune“ präsentieren und nach seiner Grundsatzrede das Feld weitgehend den drei CSU-Bundesministern überlassen.

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