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Kirchroth: Schwangeren-Mord: Wie die Flucht des Verdächtigen in Günzburg endete

Kirchroth

Schwangeren-Mord: Wie die Flucht des Verdächtigen in Günzburg endete

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    Hier endete die Flucht: Der Verdächtige wurde nach einem Unfall auf der B16 festgenommen.
    Hier endete die Flucht: Der Verdächtige wurde nach einem Unfall auf der B16 festgenommen. Foto: Mario Obeser

    Ein Verkehrsunfall in Günzburg ist einem mutmaßlichen Gewaltverbrecher zum Verhängnis geworden: Nach dem tödlichen Angriff auf eine Schwangere und ihr ungeborenes Kind in Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen) nahm die Polizei den Verdächtigen in der Nacht zum Samstag in

    Der Polizei zufolge hatten bereits am Freitagvormittag Straßenarbeiter einen unbekannten Mann betrunken und schlafend auf einem Grünstreifen neben der Autobahn 7 bei Illertissen (Kreis Neu-Ulm) gefunden. Der Unbekannte hatte eine leichte Kopfverletzung und keine Ausweispapiere bei sich.

    Beamte der Memminger Autobahnpolizei übergaben ihn dem Rettungsdienst, zur Ausnüchterung und Behandlung kam er in ein Krankenhaus. Er weigerte sich jedoch, sich behandeln zu lassen und verhielt sich aggressiv. Deshalb verlegten die Ärzte ihn der Polizei zufolge in die Neurologie das Bezirkskrankenhaus Günzburg, wo er jedoch gegen 18 Uhr plötzlich verschwand.

    Wegen noch ausstehender wichtiger Untersuchungen informierte das Krankenhauspersonal die Günzburger Polizei, die eine Vermisstensuche nach dem Mann einleitete. Seine Identität war bis dato noch immer nicht bekannt. Mehrere Streifenfahrzeuge, Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber suchten nach dem Vermissten.

    Lastwagen erfasste den 39-Jährigen

    Nur kurze Zeit später, um kurz nach 20 Uhr, meldete dann ein Passant, dass auf der Bundesstraße 16 an der Unterführung zur Augsburger Straße ein Fußgänger von einem Lastwagen erfasst worden sei. Als die Polizei hinzukam, stellte sich heraus, dass es sich bei dem verletzten Fußgänger um den Mann handelte, der aus dem Krankenhaus abgehauen war und gesucht wurde.

    Die B 16 war für die Zeit der Unfallaufnahme zwischen Polizeiohr und Geschwister-Scholl-Straße komplett gesperrt. Der Unbekannte war vom rechten Windabweiser des Lastwagens erfasst und verletzt worden. Er wurde mit Verdacht auf eine leichte Brustkorbfraktur und Prellungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht und stationär behandelt.

    Erst hier stellten die Beamten die Personalien des Mannes fest und erkannten, dass es sich bei dem 39-Jährigen um den von der niederbayerischen Kriminalpolizei Straubing gesuchten mutmaßlichen Gewaltverbrecher handelt. Die Polizei nahm den Mann fest, es wurde bereits ein Haftbefehl erlassen. Die Polizei machte keine Angaben, ob sich der Tatverdächtige bereits zum Vorwurf geäußert hat. „Derzeit steht die medizinische Versorgung und die Suche nach dem Auto des Mannes im Vordergrund“, sagte Polizeisprecher Jürgen Rauch vom Präsidium Niederbayern am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung.

    Mann soll Schwangere getötet haben

    Dem Mann wird vorgeworfen, am vergangenen Mittwoch im Landkreis Straubing eine 45 Jahre alte werdende Mutter mit einem Messer attackiert zu haben. Mit dieser verheirateten Frau soll er laut Polizei vor Monaten eine Liebesbeziehung gehabt haben.

    Die 45-Jährige, die angeblich im siebten Monat schwanger war, erlitt bei dem Angriff zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen, ihr Ehemann fand sie am Mittwochnachmittag im gemeinsamen Haus. Rettungskräfte brachten die Verletzte noch in ein Krankenhaus, wo sie wenige Stunden später aber ihren Verletzungen erlag. Das ungeborene Kind war bereits unmittelbar nach der Tat gestorben.

    Die Polizei ermittelte den 39-jährigen ehemaligen Geliebten bereits wenige Stunden später als Tatverdächtigen und startete anschließend eine öffentliche Fahndung. Hinweise zum Aufenthaltsort des Mannes seien aus ganz Deutschland, Österreich, Tschechien und auch Italien eingegangen, teilten die Beamten mit.

    Polizei bittet um Hinweise auf Auto des Verdächtigen

    Den Fluchtweg und wo sich der 39-Jährige bis zu seinem Unfall im mehr als 200 Kilometer entfernten Günzburg aufgehalten hat, will die Polizei nun ermitteln. Das Auto des Verdächtigen, das die Polizei in den vergangenen Tagen intensiv gesucht hatte, blieb zunächst verschwunden.

    Die Ermittler bitten jetzt unter der Rufnummer 09421/868-0 um Hinweise zum gesuchten Fahrzeug, die auch von jeder anderen Polizeidienststelle und der Notrufnummer 110 entgegengenommen werden. Dabei handelt es sich um einen silbergrauen Daimler-Benz, Typ E 220, Baujahr 2004. Zugeteilt ist diesem

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