Unmittelbar nach dem Abschied von Bischof Konrad Zdarsa hat das Augsburger Domkapitel Prälat Bertram Meier am Montag zum Diözesanadministrator gewählt. Der 58-Jährige leitet von nun an die Diözese bis zum Amtsantritt des neuen Bischofs. Das kann in der Regel neun Monate und länger dauern. Es ist anzunehmen, dass Meier auf das Auswahlverfahren, das zunächst der Apostolische Nuntius in Deutschland führt, Einfluss nimmt, zumal er als ehemaliger Mitarbeiter des vatikanischen Staatssekretariats in Rom bestens vernetzt ist.
Bertram Meier, am 20. Juli 1960 in Buchloe geboren und in Kaufering aufgewachsen, wurde nach dem Studium 1985 in Rom zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Neu-Ulm und Neuburg/Donau, später Stadtpfarrer, Dekan und Regionaldekan in Neu-Ulm. Außerdem durchlief er die Päpstliche Diplomaten-Akademie und leitete von 1996 bis 2002 die deutschsprachige Abteilung des Staatssekretariats. Bereits 2000 wurde er in das Augsburger Domkapitel aufgenommen. Er leitete die Referate für Ökumene und Interreligiösen Dialog, für Weltkirche, Mission und Entwicklung, für Orden und Geistliche Berufe. Seit Juli 2012 ist er stellvertretender Generalvikar, seit 2014 leitete er das Bischöfliche Seelsorgeamt.
Zu seinem Ständigen Vertreter ernannte der Diözesanadministrator den bisherigen Generalvikar Harald Heinrich, 52. Er wurde 2008 Sekretär des Generalvikars, 2009 dessen Stellvertreter und Personalreferent und ab 2012 Generalvikar. Der Diözesanadministrator leitet das Bistum in der bischofslosen Zeit, darf dabei jedoch keine Grundsatzentscheidungen treffen, die im Bistum langfristige oder gravierende Änderungen bedeuten und damit den Nachfolger des Diözesanbischofs binden würden. Der Diözesanadministrator nimmt an Sitzungen der Deutschen Bischofskonferenz teil.