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Kempten: Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen auch bei der Allgäuer Festwoche

Kempten

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen auch bei der Allgäuer Festwoche

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    Abends im Stadtpark: Die Veranstalter sind mit der 66. Allgäuer Festwoche in Kempten zufrieden.
    Abends im Stadtpark: Die Veranstalter sind mit der 66. Allgäuer Festwoche in Kempten zufrieden. Foto: Ralf Lienert

    Die Terror-Anschläge in Würzburg und Ansbach in den vergangenen Wochen haben Auswirkungen auf die Allgäuer Festwoche: Zum einen wird auf der Verbrauchermesse, die zugleich auch ein Volksfest ist, das Sicherheitspersonal aufgestockt. Das sagte Martina Dufner-Wucher, Geschäftsführerin der Festwoche, am Dienstag bei der Vorstellung des aktuellen Sicherheitskonzepts. Zum anderen wird es untertags Kontrollen der Taschen und Rücksäcke geben. Diese dürfen dann abends ab 17 Uhr gar nicht mehr mit auf das Festgelände mitgebracht werden.

    „Am besten, man nimmt erst gar keine Taschen oder Rucksäcke mit“, appellierte sie an die Festwochenbesucher. Gleichzeitig sagte sie, dass niemandem „mulmig“ sein müsse. Das Sicherheitskonzept sei im Hinblick auf Ansbach und Würzburg angemessen und zugleich besonnen, sagte Günter Hackenberg, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Kempten. Es gebe zudem keinerlei Hinweise auf eine Gefahr für die Festwoche, die am Samstag beginnt.

    Für die Sicherheit auf der Festwoche sorgen die Polizei und zwei Sicherheitsdienste aus Memmingen und Westerheim, die schon seit mehreren Jahren im Auftrag des Festwochenveranstalters „Kempten Messe- & Veranstaltungsbetrieb“ auf der Messe tätig.

    Mehr Sicherheitspersonal an den Eingängen

    Wieviel Sicherheitskräfte ab Samstag insgesamt im Einsatz sein werden, sagten Dufner-Wucher und Hackenberg nicht. Wohl aber, dass mehr Personal zum Einsatz kommt. So wird an den vier Eingängen jeweils ein Sicherheitsmitarbeiter mehr eingesetzt. Des Weiteren werden die Streifen auf dem Gelände verstärkt. Außerdem soll es an den Eingängen Süd (Königsstraße/AOK) und Ost (Zentrale Busumsteigestelle ZUM) Garderoben geben, in denen Gäste ihre Taschen und Rücksäcke kostenlos deponieren können.

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    Bier, Dirndl, Lederhose und ganz viel Gaudi: Das sind die größten Volksfeste in Bayern und kleinere Besonderheiten in der Region.

    Gestattet am Abend sind nur noch kleine Damen-Handtaschen. Für die besagten Garderoben müssen fünf weitere Mitarbeiter beschäftigt werden. Der verstärkte Personaleinsatz kostet Geld. Wieviel das sein wird, könne man jetzt noch nicht genau beziffern, sagte Dufner-Wucher. Festwochenbesucher müssten damit rechnen, dass die Kontrollen manchmal zu Wartezeiten an den vier Eingängen der Messe führen.

    PI-Chef Hackenberg sagte, dass nur einheimische Polizisten auf der Festwoche zum Einsatz kommen. Das habe den Vorteil, dass die Beamten die Gepflogenheiten auf der Messe und beim Volksfestbetrieb am Abend kennen. Es seien auch Hundeführer und Polizisten in zivil unterwegs. Aber Bereitschaftspolizei von außerhalb habe man nicht angefordert. Das sei angesichts des aus seiner Sicht optimierten Sicherheitskonzepts auf der Festwoche nicht nötig. Zumal es keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gebe. Es liege lediglich die so genannte „erhöhte abstrakte Gefahrenlage“ vor, die im ganzen Land herrsche.

    Veranstalter hofft auf 200.000 Besucher bei der Allgäuer Festwoche

    „In München wird nun nach den Anschlägen diskutiert, ob man die Theresienwiese zum Oktoberfest einzäunt“, sagte Hackenberg. Diese Debatte sei in Kempten bekanntlich nicht erforderlich, da die Festwoche ohnehin nur eingezäunt stattfindet. Das erhöhe schon an sich die Sicherheit. Durch ein Zählverfahren wisse man zudem immer recht genau, wieviele Menschen sich jeweils auf dem Gelände befinden. Abends etwa dürfen es nicht mehr als 15. 000 sein.

    Genügend Notausgänge stehen zur Verfügung, sie sind von A bis Z durchbuchstabiert, sagte Dufner-Wucher. Kemptens Dritter Bürgermeister Josef Mayr (CSU) zeigte sich überzeugt von dem Sicherheitskonzept. Gleichwohl es hundertprozentige Sicherheit nie geben werde. Martina Dufner-Wucher wies Gerüchte zurück, wonach das Festwochen-Programm eingeschränkt wurde – und hofft auf 200.000 Festwochenbesucher.

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