Wegen Veruntreuung von Geldern auf Schloss Neuschwanstein müssen sich zwei Beamte von Dienstag (8. Juli) an vor dem Amtsgericht Kaufbeuren verantworten. Die 42 und 66 Jahre alten Männer, die beide als Schlossverwalter auf Neuschwanstein arbeiteten, sind wegen Betrugs und Untreue in besonders schwerem Fall angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, Einnahmen von Sonderführungen im Märchenschloss von König Ludwig II. nicht vollständig an die Bayerische Schlösserverwaltung abgeführt zu haben. Es geht um mehr als 200 Fälle in den Jahren 2007 bis 2010.
Bei dem Älteren der Angeklagten soll es sich um 227 Einzelfälle gehandelt haben. Dabei soll der Schlösserverwaltung ein Gesamtschaden von 4825 Euro entstanden sein. Bei dem 42-Jährigen geht es um einen Fall von Betrug und Untreue sowie um Urkundenunterdrückung.
Der Prozess wurde schon einmal verschoben
Gegen die Männer waren 2013 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten jeweils Strafbefehle wegen Betrugs und Untreue erlassen worden. Diese hatten Bewährungsstrafen von acht und elf Monaten sowie eine Wiedergutmachung des Schadens vorgesehen. Weil beide gegen die Strafbefehle Einspruch eingelegt haben, kommt es nun zur Hauptverhandlung.
Ursprünglich sollte der Prozess bereits im Mai beginnen. Da ein Verteidiger sein Mandat niedergelegt hatte, wurde er verschoben, damit sich die neue Verteidigerin in den Fall einarbeiten kann. dpa/lby