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Kaufbeuren: Fall Devran: Elf Jahre Haft nach tödlichem Kneipenstreit

Kaufbeuren

Fall Devran: Elf Jahre Haft nach tödlichem Kneipenstreit

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    In Kaufbeuren war die Bestürzung nach dem Tod des 23-jährigen Devran H. im April groß.
    In Kaufbeuren war die Bestürzung nach dem Tod des 23-jährigen Devran H. im April groß. Foto: Mathias Wild

    Wegen eines tödlichen Messerangriffs nach einem Kneipenstreit in Kaufbeuren muss der Täter für elf Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Kempten verurteilte den 50-Jährigen am Dienstag wegen Totschlags. Der Mann hatte im April den 23 Jahre alten Devran H. vor einer Gaststätte niedergestochen. "Er hatte keinerlei Überlebenschance", sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung angesichts des "massiven Stichs in die Brust" des Mannes. Eine Notwehrlage als Rechtfertigung für die Tat sah das Gericht nicht.

    In dem Lokal war es zunächst zu einem Streit zwischen dem heute 50-Jährigen und der Kneipenwirtin gekommen, weil der Gast dort trotz Verbots rauchen wollte. Daraufhin entwickelte sich ein Streit zwischen dem mit knapp 1,8 Promille erheblich alkoholisierten Angeklagten und einer Gruppe von Männern, zu der auch das spätere Opfer gehörte. Als sich die Auseinandersetzung vor das Lokal verlagerte, stieß der Täter dem 23-Jährigen ein Messer in die Brust. Das Opfer erlag kurz darauf im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

    Das Gericht blieb mit seinem Urteil nur knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zwölf Jahre Haft wegen Totschlags gefordert hatte. Der Angeklagte habe die Auseinandersetzung gesucht "und wollte sie auch mit dem Messer beenden", hatte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer gesagt. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, weil nach ihrer Auffassung der Angeklagte aus Notwehr gehandelt habe.

    Angeklagter entschuldigte sich vor Gericht

    Trauerzug für Devran durch Neugablonz.
    Trauerzug für Devran durch Neugablonz. Foto: Harald Langer

    Der 50-Jährige entschuldigte sich in seinem Schlusswort bei der Familie des Opfers, die ihn zum Auftakt des zweiten Prozesstages lautstark als "Mörder" beschimpft hatte. "Ich kann nur sagen, dass es mir fürchterlich leid tut."

    Der Fall hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt, vor allem in den sozialen Netzwerken. Bei einem Trauermarsch Mitte Mai nahmen rund 600 Angehörige, Freunde und Bekannte Abschied von dem getöteten Devran H. dpa/lby/AZ

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