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Katastrophenfall: Katastrophenfall in Bayern: Das müssen Sie zur Corona-Krise wissen

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Katastrophenfall in Bayern: Das müssen Sie zur Corona-Krise wissen

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    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, für Bayern den Katastrophenfall auszurufen.
    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, für Bayern den Katastrophenfall auszurufen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Nachrichten zum Coronavirus überschlagen sich dieser Tage. Da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Welche Maßnahmen ergreift der Freistaat Bayern zum Schutz gegen das Coronavirus? Wie viele Menschen sind in Bayern infiziert und wie viel gestorben? Wir liefern Ihnen einen Überblick.

    Bayern schränkt das öffentliche Leben ein: Welche Regeln gelten?

    Schon am Freitag hatte die bayerische Staatsregierung beschlossen, Kindergärten, Kitas und Schulen bis zum Ende der Osterferien – also bis zum 20. April zu schließen. Zudem hat der Freistaat ein Besuchsverbot für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime verhängt. Auch Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sind in Bayern verboten. Mehrere Gemeinden und Städte haben zudem Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten. Im Erzbistum München-Freising sind bis zum 3. April alle Trauungen und Taufen abgesagt.

    Am Sonntagabend gab Ministerpräsident Markus Söder bekannt: Bayern wird den Katastrophenfall ausrufen. Das ist in erster Linie mit organisatorischen Fragen verbunden. Es heißt etwa, dass nun auch die Bundeswehr mit ihren Krankenhäusern in die Krisenpläne miteinbezogen werden kann. Am Montag verkündete Söder dann: Die Maßnahmen gelten ab sofort.

    Geschäfte, Supermärkte, Restaurants: Was bedeutet der Katastrophenfall für Bayern?

    Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls will die Staatsregierung das öffentliche Leben herunterfahren. Das heißt: Bars, Schwimmbäder und Restaurants sollen geschlossen werden. Auch Läden müssten dann schließen. Diese Regelung gilt aber ausdrücklich nicht für Supermärkte, Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen und Banken. Die Grundversorgung soll aufrechterhalten werden. Söder kündigte zudem an, die Ladenöffnungszeiten für Lebensmittelgeschäfte zu verlängern. Ausgangssperren sollen außerdem nicht verhängt werden.

    Am Montag gab Söder bekannt, dass auch auch Sportplätze und Spielplätze werden gesperrt werden. Restaurants und Betriebskantinen dürfen nur noch von 6 bis 15 Uhr öffnen. Bei den Stichwahlen der Kommunalwahlen in knapp zwei Wochen wird es keine Wahllokale geben - es kann nur per Briefwahl abgestimmt werden.

    Deutschland schließt die Grenzen: Ab wann gelten die Grenzschließungen?

    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat umfassende Kontrollen und Einreiseverbote an den Grenzen zur Schweiz, zu Frankreich, Österreich, Dänemark und auch Luxemburg angekündigt. "Für Reisende ohne triftigen Reisegrund gilt, dass sie nicht mehr einreisen können", sagte Seehofer am Sonntagabend in Berlin. Die Entscheidung werde an diesem Montag ab 8 Uhr greifen.

    "Deutsche Staatsangehörige haben selbstverständlich das Recht, wieder in ihr Heimatland einzureisen", sagte Seehofer zu den Restriktionen. Ausgenommen seien auch der Warenverkehr und der Verkehr von Pendlern. "Wir verbieten ja nicht die Berufstätigkeit", sagte Seehofer. Sein Staatssekretär Hans-Georg Engelke betonte auf die Frage, was die Regelung für in Deutschland lebende Ausländer bedeute, Menschen mit Aufenthaltstiteln hätten das Recht, in Deutschland zu sein.

    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) versicherte am Abend im ARD-"Bericht aus Berlin": "Es geht nicht um Grenzschließungen als generelles Mittel." Der freie Warenverkehr und wirtschaftliche Aktivitäten sollten nicht unzumutbar beeinträchtigt werden. "Wir versuchen, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten."

    Wie viele Menschen in Bayern sind mit Coronavirus infiziert?

    Die Zahl der Menschen in Bayern, die sich mit Coronavirus infiziert haben, betrug am Sonntagmittag 886. Das lässt sich auf der Seite des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nachlesen. Mit 187 waren in München am meisten Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Danach folgen die Landkreisen Freising (74 gemeldete Fälle) und Starnberg (42 gemeldete Fälle). Zum ersten Mal hatte sich am 27. Januar ein Mann aus dem Landkreis Landsberg mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Er ist inzwischen genesen.

    Wie viele Menschen sind in Bayern schon am Coronavirus gestorben?

    Insgesamt sind es vier, drei davon wurden am Sonntag bestätigt. Wie das Gesundheitsministerium bestätigte, war im Landkreis Neu-Ulm ein 83-jähriger Patient mit Vorerkrankungen gestorben. Zudem starb in Kempten eine 80-jährige Bewohnerin eines Altenheims. Ein dritter Mann aus Würzburg starb. Wie am Abend bekannt wurde, handelt es sich um einen über 80-jährigen Patienten mit Vorerkrankungen aus Würzburg, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag in München unter Berufung auf das Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit. Am Donnerstag, 12. März, war in Würzburg ein 80-jähriger Mann am Coronavirus gestorben. Er war der erste Corona-Tote in Bayern.

    Was ist mit dem Nahverkehr? Fahren Busse und Bahnen in Bayern noch?

    Die Bahn wird in den kommenden Tagen schrittweise ihren Regionalverkehr einschränken. Allerdings ist bislang noch unklar, in welchem Ausmaß. Wie das Unternehmen mitteilte, liegt die Entscheidung über den Fahrplan am Ende bei den Bestellern. Das heißt: Bei den Bundesländern und den Nahverkehrsverbänden.

    Beim Bus- und Straßenbahnverkehr gibt es allerdings schon Einschränkungen: So teilten beispielsweise die Stadtwerke Augsburg und der AVV mit, dass der Ferienfahrplan gelte. Es fahren also deutlich seltener Busse und Bahnen als normalerweise unter der Woche.

    Welche Auswirkungen hat der Coronavirus noch?

    In Schongau hat die Bahn am Sonntag einen Zug gestoppt, weil der Zugbegleiter Symptome einer Coronavirus-Infektion hatte. Das Gesundheitsamt habe alle Passagiere informiert, heiße es aus dem Landratsamt Weilheim-Schongau. Ob der Zugbegleiter wirklich am Coronavirus erkrankt ist, ist noch nicht geklärt.

    Im Bad Wörishofen befindet sich zudem ein ganzes Hotel in Isolation. Eine Mitarbeiterin des Hotels hatte sich mit dem Coronaviurs infiziert. Nun sind dort 116 Gäste isoliert. (hhc, ida, dpa)

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