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Kaltenberger Ritterturnier: Junger Prinz zieht in die Arena ein

Kaltenberger Ritterturnier

Junger Prinz zieht in die Arena ein

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    Prinz Heinrich von Bayern leitet nun die Geschäfte des Ritterturniers
    Prinz Heinrich von Bayern leitet nun die Geschäfte des Ritterturniers Foto: Thorsten Jordan

    Heinrich Prinz von Bayern ist 28 Jahre alt und neuer Chef eines Unternehmens, das sich wie ein großer Erlebnispark im Mittelaltergewand präsentiert. Er hat vor nicht ganz zwölf Monaten die Nachfolge seiner Mutter, Prinzessin Beatrix von Bayern, als Geschäftsführer der Ritterturnier Kaltenberg Veranstaltungs-GmbH angetreten. Er wird somit am Freitag, 11. Juli, sein erstes von ihm verantwortetes

    34 Jahre lang marschierte der Wittelsbacher als Hausherr auf Schloss Kaltenberg im nördlichen Landkreis Landsberg zu Beginn einer jeden Show in die rund 10 000 Besucher fassende große Arena und begrüßte persönlich sein Publikum. Ob er das in diesem Jahr noch einmal machen wird, das will der junge Prinz nicht verraten. Aber: „Es wird Neuerungen geben, gerade auch am Premierenwochenende.“ Schließlich konkurriert man da unter anderem mit dem Finalwochenende der Fußball-WM in Brasilien.

    Prinz von Bayern ist studierter Betriebswirtschaftler

    Prinz Heinrich, so viel Einblick gewährt der studierte Betriebswirtschaftler nun doch, wird das Turnier mit einem Paukenschlag beziehungsweise einem optischen Highlight beginnen. Ein großes und ausführliches Musikfeuerwerk muss es da schon sein, bislang nur bekannt aus der Gauklernacht und allein deswegen kann sich ein Besuch auf Schloss Kaltenberg schon lohnen.

    Prinz Heinrich lebt das Ritterturnier 24 Stunden am Tag, schließlich ist er mit dem weltweit wohl größten Mittelalterevent groß geworden. Aufgewachsen auf Schloss Kaltenberg bekam er das Treiben hautnah mit. „Mit sechs, sieben Jahren wird dann das Interesse immer größer, schließlich beginnt da bei den meisten Jungs die Ritterphase.“ Kaum ein Schwert, natürlich aus Holz, kaum ein Helm, den der junge Prinz nicht persönlich ausprobierte. Auch bei den Freunden, unter anderem auch den Schulkameraden aus dem nahen Walleshausen, konnte er punkten: „Wir haben hier ja den größten Abenteuerspielplatz, den man sich wünschen kann.“

    Dennoch bekam er „die Reizüberflutung“ nicht über, denn Prinz Heinrich, zweitjüngstes von fünf Geschwisterkindern, hatte immer wieder die Möglichkeit, Abstand zu nehmen. Sein Abitur legte er zwar im ebenfalls nahen St. Ottilien auf einer englischen Schule in Starnberg ab, doch das Studium der Betriebswirtschaften führte ihn nach London, zu Studien ging es zuletzt auch nach Shanghai und Boston.

    Das Kaltenberger Ritterturnier noch erlebbarer machen

    Daher versäumte er auch das Turnier im vergangenen Jahr – und er entdeckte, dass ihm dadurch etwas fehlte. Dass er schon bald danach in die Fußstapfen seiner Mutter, Prinzessin Beatrix, treten würde, zeichnete sich bereits ab, doch zunächst war dem jungen Prinzen noch nicht klar gewesen, dass er sich die kommenden Jahre verantwortlich um die Mittelaltershow kümmern werde: „Mein Vater ist auf so vielen spannenden Geschäftsfeldern unterwegs, ob nun die Brauerei oder die Nymphenburger Porzellanmanufaktur, dass ich auch da hätte einsteigen können.“ Doch im September 2013 übernahm er die Geschäfte der Ritterturnier-GmbH, die das Mittelalterevent nur als ein, wenn auch das herausragende Standbein sieht.

    Natürlich werde er die Kernidee dieser 35 Jahre so erfolgreich laufenden Veranstaltung nicht antasten, doch ein wenig Prinz Heinrich steckt jetzt schon in Turnier und Rahmenprogramm.

    „Ich möchte das Turnier noch erlebbarer, besser verständlich machen.“ Dazu gehört für ihn die noch stärkere emotionale Einbeziehung der Besucher, deren engere Bindung an die Charaktere in der Arena. Das will er auch durch einen Live-Sprecher (Johannes Steck) erreichen, der zusammen mit der Stimme von Kaltenberg, Roman Roell, „direkt an die Emotionen der Zuschauer“ heran will. Die Authentizität ist ihm ganz wichtig, doch sie darf nicht zu weit gehen: „Wir sind glaubhaft, aber nicht zwanghaft mittelalterlich.“

    Neue App zum Ritterturnier

    Und ein wenig IT-Technik wird ins Mittelalter einziehen – wenn es der Wissensvermittlung dient. Eine neue App wird wohl rechtzeitig fertig. Durch sie wird der Besucher immer aktuell über das Geschehen informiert und durch Programm und Gelände navigiert – auch so wird das Kaltenberger Ritterturnier als Familienevent besser erlebbar und besser verständlich. "Kommentar

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