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Justiz: Staatsanwältin beleidigt? Aystettens Bürgermeister auf der Anklagebank

Justiz

Staatsanwältin beleidigt? Aystettens Bürgermeister auf der Anklagebank

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    Erneut muss sich Aystettens Bürgermeister Peter Wendel (Freie Wähler) vor Gericht verantworten.
    Erneut muss sich Aystettens Bürgermeister Peter Wendel (Freie Wähler) vor Gericht verantworten. Foto: Sven Daam

    Erneut muss sich Aystettens Bürgermeister Peter Wendel (Freie Wähler) vor Gericht verantworten. Am heutigen Mittwoch findet vor dem Augsburger Amtsgericht eine Verhandlung statt, weil der Politiker eine Staatsanwältin beleidigt haben soll. Wendel bestreitet dies. Nach der Anklageschrift soll der ehemalige Polizist gegenüber Gemeindemitarbeitern gesagt haben, „diese Staatsanwältin“ gehöre „aufs Bett gebunden und mal gescheit durchgeknallt, weil die muss so was von frustriert sein“.

    Die Juristin leitete die Ermittlungen gegen Wendel im vergangenen Jahr. Weil er innerhalb der Verwaltung einen Rentner „schwarz“ beschäftigt hatte, wurde der geständige Politiker im Herbst 2011 zu einer Geldstrafe von 8000 Euro verurteilt. Im Zuge der Ermittlungen gegen Wendel war auch das Rathaus von Fahndern durchsucht worden. Im Anschluss daran soll Wendel verbal entgleist sein.

    Wendel beschuldigt seinen Vorgänger

    Gegen den Strafbefehl wegen Beleidigung über 60 Tagessätze legte er nun aber Einspruch ein. „Ich habe so etwas nie gesagt, das ist komplett aus der Luft gegriffen“, sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion. „Ich habe mich damals kooperativ gezeigt. Warum sollte ich als ehemaliger Polizist, der 27 Jahre lang im Dienst war und mit Juristen zusammengearbeitet hat, dann eine junge Staatsanwältin beleidigen, die ich nicht mal kenne?“

    Vielmehr sei es so, dass er das Opfer einer Intrige sei, so Wendel. „Gegen mich ist seit längerer Zeit eine Kampagne im Gang.“ Eine zentrale Rolle spiele laut Wendel dabei sein Amtsvorgänger als Aystetter Bürgermeister, Max Rindle. Der CSU-Mann hatte sich im März 2008 als Rathauschef in Aystetten zurückgezogen. „Mein Vorgänger hat es nie verkraftet, in der Gemeindepolitik keine Rolle mehr zu spielen. Er stützt sich nun auf ein Netzwerk, das sich bis in die Gemeindeverwaltung erstreckt“, sagte Wendel. Dass nun alles so weit komme, ist „menschlich enttäuschend“. Die öffentliche Verhandlung sei aber in seinem Sinne. Insgesamt sind acht Zeugen geladen.

    Rindle: Er muss Konsequenzen ziehen

    Einer von ihnen ist eben sein Amtsvorgänger Max Rindle. Der geht mit Wendel hart ins Gericht: „Es gibt kein Netzwerk, sondern eine Charaktereigenschaft des Bürgermeisters. Der muss jetzt die Konsequenzen aus seinem Handeln ziehen.“ Auch Rindle fühlt sich von Wendel verfolgt: „Der versucht, mir alles Mögliche anzuhängen.“

    Mit einem Urteil des Amtsgerichts wird noch heute gerechnet.

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