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Junge Forscher spüren den Farben nach

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Junge Forscher spüren den Farben nach

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    jufo fetzer
    jufo fetzer

    Anton Fetzer ist auf alles neugierig. Er liest viel ­ und vor allem Sachbücher aus dem Bereich der Naturwissenschaften. Um seinen Wissensdurst zu befriedigen, ermöglichten ihm seine Eltern auch schon ein Seminar in Bad Waldsee, bei dem junge Menschen intensiv mit Naturwissenschaften vertraut gemacht wurden. Den Drang zu Biologie und Chemie freilich hat er nicht von daheim mitgebracht, der ist ihm einfach zugeflogen. Und so erregte ausgerechnet die Lampionblume seiner Großmutter seine Neugier.

    Deren Blüten sind nämlich kräftiger gefärbt als die Früchte, was zum Beispiel bei Brombeeren ganz anders ist. Der junge Forscher zerrieb getrennt die Früchte und die Blüten im Mörser mit Aceton und Quarzsand und konnte aus diesem Brei den Farbstoff herausfiltern.

    Danach war klar: Frucht und Blüte haben den gleichen Farbstoff, das Betacarotinoid Zeaxanthin. Nur ist in der Frucht weniger davon enthalten. Die Lampionblume Physalis ahehengi hat übrigens eine Verwandte, die heute gerne als dekorative Beilage bei Desserts verwendet wird. Ebenfalls auf farbigen Spuren sind Raphael Lattke und Matthias Jehle aus der 11. Klasse. Sie untersuchten das Bakterium Chromobacterium violaceum, das aus verschiedenen Böden und auch aus Teichen isoliert werden kann.

    Dann lässt sich der violette Farbstoff absondern, den das Bakterium selbst produziert, um sich im kämpferischen Miteinander von Bakterien erfolgreich die Gegner vom Leibe zu halten und sie zu töten. So ergeben sich Hinweise, dass der Farbstoff auch als Möglichkeit eingesetzt werden kann, bei Entzündungen das Bakterienwachstum zu hemmen.

    Die Farbe lässt sich auch zum Färben von Stoffen benutzen, was beide Schüler ausprobierten und nachwiesen. Beim Kochen der nicht vorbehandelten Stoffe bleichte die Farbe jedoch leicht aus. Ob sich der Gewinn des bei anderen Bakterien wachstumshemmenden Stoffes wirtschaftlich nutzen lässt, haben sie freilich noch nicht untersucht.

    Dr. Helmut Moßner, der im Weißenhorner Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Biologie und Chemie unterrichtet, begleitet das Trio nach Augsburg und steht den Jugendlichen dort mit seinem Rat bei. Ihre Versuche und Ergebnisse freilich müssen sie der Jury selbst erklären und vorführen.

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