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Jungbäuerinnenkalender: Die erotische Seite der Landwirtschaft

Jungbäuerinnenkalender

Die erotische Seite der Landwirtschaft

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    Die erotische Seite der Landwirtschaft
    Die erotische Seite der Landwirtschaft

    Von Till Hofmann, Altenstadt. Das weiße T-Shirt hat Veronika hochgebunden fast bis zur Brust. Ein knappes, blau-weiß kariertes Höschen, rote Stöckelschuhe und eine Sonnenbrille trägt die 22-Jährige aus dem Kreis Weilheim-Schongau noch am Leib. In der Hand hält sie einen nassen Schwamm, mit dem sie sanft den Futtermischwagen streichelt.

    Veronika ist zwar nicht Paris Hilton. Aber so ähnlich dürfte es an deren Drehort auch aussehen, wenn die extrovertierte Hotelerbin in einer TV-Serie das Landleben entdeckt und den Kuhstall ausmisten soll.

    Ein halbes Dutzend TV-Teams balgte sich am Mittwoch auf dem "Vestler-Hof" in Altenstadt um die besten Plätze. Die Kameraleute halten in bewegten Bildern fest, was ab 10. Oktober (Auflage: 5000, Preis: 25 Euro) käuflich zu erwerben ist: Motive für den "Jungbauernkalender 2008". "Ein modernes und positives Bild der Landwirtschaft" möchte die Bayerische Jungbauernschaft zeichnen, sagt Landesgeschäftsführer Werner Brecht. Deshalb werden moderne Gerätschaften ins Blickfeld gerückt. Aber vor allem junge Frauen in knapper Kleidung.

    Rund 1000 Bewerberinnen aus Deutschland und Österreich wollten für den "Jungbauernkalender" posieren. Zwölf haben es schließlich geschafft. Eine von ihnen ist die 19 Jahre alte Anna-Lena, die in einem Dorf in der Nähe von Weilheim wohnt. Wie alle anderen "Kalender-Girls" hat auch die junge Oberbayerin einen Bezug zur Landwirtschaft. "Meine ganze Freizeit verbringe ich mit meinen Pferden", sagt die attraktive Blondine, die in himmelblaue Gummistiefel, in eine ausgefranste weiße Hose und einen Bikini gesteckt wurde. Den großen Strohhut gab's als Dreingabe. Als Model arbeiten nach dieser Erfahrung? "Nein, so was kann ich mir nicht vorstellen." Rumstehen, warten, umziehen, sich schminken - das sei zwar eine nette, aber ziemlich ermüdende Abwechslung gewesen.

    Vorsichtig sind die Organisatoren, zu viel von den Mädchen preiszugeben. Denn es sei schon vorgekommen, dass sich jemand in ein Kalendermädchen verliebt habe, "und herausbekommen wollte, wo sie lebt", erzählt Brecht. Anna-Lena und Veronika winken ohnehin ab. "Wir sind in festen Händen." Dann werden sie wieder - inszeniert für die Medien - vom Fotografen Oliver Gast in Szene gesetzt. Er spritzt mit dem Wasserschlauch, findet das lustig, ruft "Uiuiui" und will die richtige Atmosphäre schaffen für das nächste Bild.

    Während einige ziemlich aufgeregt sind an diesem Mittwoch, strahlen Tinka und Susi Ruhe aus. Denn den zwei Kühen ist es wurscht, ob sie von einem kessen Mädchen oder einer weniger attraktiven Person gefüttert werden: Hauptsache was zu fressen. Nur einer ärgert sich: Der Fahrer des Milchlasters, weil die vielen Autos seinen Weg in den Hof zustellen.

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