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Jugend forscht 2015: Mit Styropor-Recycling zum Landessieg

Jugend forscht 2015

Mit Styropor-Recycling zum Landessieg

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    Jonas Höcht und Sebastian Weise aus Ingolstadt holen beim Landesentscheid den ersten Platz.
    Jonas Höcht und Sebastian Weise aus Ingolstadt holen beim Landesentscheid den ersten Platz. Foto: Fred Schöllhorn

    Nicht einmal ihre Lehrer hatten am Anfang geglaubt, dass sie es hinkriegen würden. Doch die zwei Schüler des Ingolstädter Katharinen-Gymnasiums Jonas Höcht und Sebastian Weise haben es doch geschafft und mit ihrem Projekt sogar gestern in München den ersten Preis beim Landesfinale von Jugend forscht im Bereich Chemie gewonnen: Sie haben Polystyrol – als Schaumstoff unter dem Namen Styropor bekannt – recycelt und aufbereitet. Anschließend haben sie ihr Produkt analysiert und eine Reinheit von 98 Prozent nachgewiesen. Das heißt, sowohl das Endprodukt als auch das Recycling-Verfahren an sich wären in der Industrie anwendbar.

    Die Ingolstädter Jungforscher sind keine Neulinge bei Jugend forscht. Jonas ist in diesem Jahr bereits zum vierten Mal dabei, Sebastian zum dritten Mal. Und seit drei Jahren sind die beiden auch ein Team. Kennengelernt haben sie sich schon bei Schüler experimentieren. „Wir lieben es, zu forschen. Uns lassen manche Ideen und Fragestellungen nicht mehr los“, erklärt Jonas.

    Ein Brand sorgte für die Idee

    Wie die beiden 16-Jährigen gerade auf diese Idee gekommen sind? In der Nähe von Jonas’ Haus gab es einen Brand, der besonders schlimm gewesen sei, weil das Haus mit Styropor gedämmt war. Styropor solle deshalb als Dämmungsmaterial zurückgestuft werden, erzählt Jonas. Und weil die beiden Schüler sowieso etwas mit Recycling machen wollten, hätten sie sich daraufhin für Polystyrol entschieden.

    Inzwischen forschen sie seit ungefähr zwei Jahren an diesem Projekt. Und es ist für sie noch immer nicht zu Ende. „Wir haben hier viele Tipps für Verbesserungen bekommen“, sagt Sebastian. Außerdem haben die beiden einen Traum: Dass ein von ihnen kreierter sogenannter „Kompakter Polystyrol Apparat“ irgendwann tatsächlich auf Wertstoffhöfen zu finden sein wird. Außerdem wollen sie den „Härtetest“ machen und herausfinden, wie ihr Recycling-Verfahren bei verunreinigtem Polystyrol funktioniert.

    Bei den Teilnehmerzahlen ist Bayern der Rekordhalter

    Ebenfalls einen ersten Preis, aber im Bereich Physik, hat der 17-jährige Maximilian Stegemeyer vom Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen an der Ilm gewonnen. Auch er war bereits beim Regionalentscheid in Ingolstadt dabei. Er hat eine Simulation entwickelt, die beweist, dass die „Wind-and-Gate-Compensation“ beim Skispringen, die mit Zusatzpunkten veränderte Windstärken und Anlauflängen ausgleichen soll, um 30 Prozent nach unten korrigiert werden müsste, um gerecht zu sein. Maximilian war überrascht: „Ich habe vielleicht mit einem dritten Preis gerechnet.“

    2014 haben in Bayern erstmals über 2000 Jugendliche bei Jugend forscht mitgemacht. Damit liegt der Freistaat bundesweit an der Spitze. 32 Prozent sind Mädchen. Das beliebteste Fachgebiet ist Technik.

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