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Jugend forscht 2009: Die "Waffen" der Raupen

Jugend forscht 2009

Die "Waffen" der Raupen

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    or Feinden gut geschützt: Mit borstigen Haaren und roten Warnflecken kriecht die Raupe des Kleinen Bürstenspinners durch die Wiesen im Landkreis. Foto: privat
    or Feinden gut geschützt: Mit borstigen Haaren und roten Warnflecken kriecht die Raupe des Kleinen Bürstenspinners durch die Wiesen im Landkreis. Foto: privat

    Lauingen - Mit riesigen Dornen an den Köpfen kriechen sie durch das Unterholz. Mit furchterregender Kriegsbemalung in knalligem Gelb und aggressivem Rot streifen sie durch die Wälder. Ihre gefährlichste Waffe im Kampf gegen den Feind: giftige Säure.

    Eine wirkungsvolle Verteidigung, mit der scheinbar harmlose Schmetterlingsraupen aufwarten können. Davon hat sich Britta Uhl nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil: Die 19-Jährige hat für ihre Facharbeit am Albertus-Gymnasium Lauingen herausgefunden, wie sich Raupen gegen Vögel, Ameisen und andere Fressfeinde wehren. Die Ergebnisse stellt sie am Freitag, 5. März auch beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" in Augsburg vor.

    Wie gut ihre Chancen sind, in die nächste Runde zu kommen, kann die Wittislingerin nicht einschätzen. Ihres Wissens nach habe das Thema aber unter Biologen bislang nur am Rande Beachtung gefunden.

    Ein Ansporn für Britta Uhl, einmal intensiver nachzuforschen. Ein knappes Jahr lang ist sie regelmäßig mit dem Fahrrad oder zu Fuß losgezogen, ihre Fotokamera immer im Gepäck. Im Wittislinger Ried, entlang des dortigen Trimm-dich-Pfads, im Auwald und an der Staustufe in Lauingen, sogar im Lohnetal hat sie rund 50 verschiedene Arten in ihrer natürlichen Umgebung fotografiert.

    Bestimmt gar nicht so einfach, die kleinen Raupen zu finden? "Doch", sagt Britta Uhl lächelnd, "viele kriechen auf den Wegen selbst. Eigentlich entdeckt man die Raupen sofort. Im Alltag sieht man nur nicht so genau hin."

    Kaum zu übersehen sind zum Beispiel die Raupen der Tagpfauenaugen. Um sich vor Vögeln zu schützen, hängen sie in großen Gruppen an Blättern und Ästen. Die einzelnen Tiere sind so kaum sichtbar und der dunkle Fleck für Fressfeinde uninteressant.

    Überhaupt tarnen sich Raupen äußerst geschickt. Ob Ästchen oder Blattschaft - an Bäumen oder Sträuchern sind sie kaum von den echten Pflanzenteilen zu unterscheiden. Britta Uhl erwähnt hier die Schwalbenschwanzraupe: "Sie positioniert sich wie Vogeldreck." Farbe und Form sehen den Ausscheidungen zum Verwechseln ähnlich.

    Geekelt hat sich die Oberstufenschülerin nie, hat sie doch als Kind schon mit Fröschen und Spinnen gespielt. Sie war fasziniert von den Tieren, die sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Haut und Haar verteidigen.

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