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Jagd nach einem Verbrecher: Anonyme Briefe klären womöglich Mordfall in Ulm

Jagd nach einem Verbrecher

Anonyme Briefe klären womöglich Mordfall in Ulm

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    Anonyme Briefe verraten möglicherweise den Mörder.
    Anonyme Briefe verraten möglicherweise den Mörder.

    Bielefeld/Nürnberg (dpa/lby) - 1970 wird in Ulm die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Fall istbis heute nicht geklärt. Allerdings existieren anonyme Briefe, diemöglicherweise den Mörder verraten. Nachdem unsere Zeitung in ihrerKrimiserie über den Fall berichtet hat, wurde er nun auch in derSendung Aktenzeichen XY behandelt.

    Dabei handele es sich um eine 29-Jährige aus Nürnberg, deren Leiche Anfang März 1970 bei Ulm gefunden worden war, sagte der Leiter der Bielefelder Mordkommission, Knut Packmohr, am Mittwoch. Hintergrund der Ermittlungen seien vier anonyme Briefe mit Hinweisen und Details zu den Verbrechen und einem Geständnis, im Jahr 1962 ein Mädchen getötet zu haben. Bei allen vier Schreiben sei der Autor vermutlich identisch. Der Fall wurde am Mittwoch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" präsentiert.

    "Wir sehen die Möglichkeit, dass der Mann der Täter ist", sagte Packmohr. Zwei der Briefe enthielten DNA-Spuren, die eine "hohe Übereinstimmung" zeigten. Schriftproben zeigten zudem Ähnlichkeiten, allerdings habe der Mann versucht, seine Handschrift zu verstellen. Auch Linguisten des Bundeskriminalamts in Wiesbaden fanden Gemeinsamkeiten.

    Die Briefe gingen zwischen November 2005 und 2007 bei der Polizei in Nürnberg und Bielefeld sowie im Falle des vierten Briefs bei der Kripo im Saarland ein. Dieser vierte Brief sei ein Drohbrief, einen Zusammenhang mit den Mordfällen gebe es nicht.

    Allerdings lege der Brief einen Bezug des Mannes zur Region Weiskirchen im Raum Hochwald im Saarland nahe. Die Polizei gehe anhand der Briefe davon aus, dass der Gesuchte mindestens 64 Jahre alt oder deutlich älter sei, im Saarland lebe, möglicherweise krank und in den 60er und 70er Jahren vermutlich viel in Deutschland unterwegs gewesen sei. Er könnte den Angaben zufolge damals bei Bielefeld gewohnt haben.

    Im Falle der 13-Jährigen aus Rheda-Wiedenbrück ist die Todesursache nach Packmohrs Angaben unklar. Das Mädchen war 1962 nach einem Streit mit seiner Mutter davongelaufen. Bei Mönchengladbach verlor sich die Spur der 13-Jährigen, die per Anhalter unterwegs war. Vier Monate später wurde ihre Leiche in einem Wald bei Oerlinghausen nahe Bielefeld gefunden.

    Im Fall der 29-Jährigen aus Nürnberg wurde die in eine Wolldecke gewickelte, mit einem Seil verschnürte und angezündete Leiche auf einem Feld gefunden. Die Leiche zeigte Spuren "stumpfer Gewalt" und Messerstiche. In der Nähe entdeckten Beamte Reifenspuren, die auf einen Opel Diplomat oder Admiral hinwiesen. Diese Autos seien damals oft von Speditionen als Kurierfahrzeuge eingesetzt worden, sagte Packmohr.

    Bereits im August 2007 hatte die Fernsehsendung den Mord von 1962 aufgegriffen, 20 Spuren nach entsprechenden Hinweisen würden noch bearbeitet, sagte der Leiter der Mordkommission. Allerdings hänge er "keine großen Hoffnungen" an diese Spuren.

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