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JU-Landesversammlung: Söder will den Parteinachwuchs beruhigen

JU-Landesversammlung

Söder will den Parteinachwuchs beruhigen

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    Ministerpräsident Markus Söder besuchte die Landesversammlung der Jungen Union. Beim CSU-Nachwuchs kommt er gut an.
    Ministerpräsident Markus Söder besuchte die Landesversammlung der Jungen Union. Beim CSU-Nachwuchs kommt er gut an. Foto: Sven Koukal

    Die Ärmel seines Hemdes hat Hans Reichhart schon früh am Tag hochgekrempelt. Nicht nur die Hitze setzt dem Chef der Jungen Union (JU) Bayern an diesem Tag in Friedberg (Landkreis Aichach-

    Zu besprechen gibt es viel, Ruhe ist weder bei Reichhart, seinen Mitstreitern, noch der CSU nach den vergangenen Wochen eingekehrt. Die Lage ist erneut angespannt: Parteichef Horst Seehofer steht in der Kritik, Umfragewerte rutschten auf ein 38-Prozent-Tief und eine neue Strategie nach dem politischen Erdbeben, das fast zur Spaltung von CDU und

    JU trägt die Hauptlast im CSU-Wahlkampf

    Im Fokus der rund 500 Delegierten liegt klar die Landtagswahl. Auf der Straße, an Haustüren und in den Sozialen Medien trägt die Junge Union traditionell die Hauptlast im Wahlkampf. Mit Markus Söder, der früher selbst an der Spitze des CSU-Nachwuchsverbandes war, hat sich die Nachwuchsorganisation einen großen Unterstützer als Gast geangelt. Mit der bisherigen Arbeit Söders sei man „sehr, sehr zufrieden“, betont JU-Chef Reichhart. Söder brenne zur Zeit ein regelrechtes „Feuerwerk an Themen und Ideen ab“. Genau diesen Erwartungen steht der Ministerpräsident in Friedberg in nichts nach.

    „Nirgendwo lebt es sich besser als in Bayern“, beginnt er seinen Vortrag. Die Zuschauer sind begeistert, die zwischenzeitliche Müdigkeit scheint verflogen. Die CSU müsse den Menschen die wirtschaftlich gute Lage des Landes mehr verdeutlichen. Die CSU gebe schließlich im Freistaat die Richtung vor, sei „Anker und Zentrum, Kompass und Führung“. „Wir müssen Mut beweisen statt Verunsicherung zu zeigen“, schiebt er nach. Trotz „objektiv guter Lage“ habe sich der Freistaat aber verändert: „Seit 2015 ist das Land ein Stück weit auseinandergerissen.“ Es gebe eine aggressive Polarisierung nach links und rechts. Bedrohlich nahe werde der CSU aber niemand kommen, der Abstand zu der zweitplatzierten Partei sei deutlich größer als in der Vergangenheit. „Früher hatten Ministerpräsidenten einen Gegenkandidaten. Ich habe eigentlich keinen“, sagt der 51-Jährige. Und die SPD? Es wäre „ziemlich vermessen“, wenn man behauptet würde, die Sozialdemokraten könnten die CSU herausfordern, sagt er. Die Menge lacht.

    Eine Koalition mit der AfD schließt die CSU aus

    Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt die Partei aus. CSU-Generalsekretär Markus Blume hatte sich vor dem Auftritt Söders klar positioniert. „Ich halte es für völlig ausgeschlossen“, sagte er. Die CSU wolle die Wähler der

    Die Worte kommen beim Nachwuchs gut an. Felix Kirchberger, JUler aus Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz), ist sich der „schwierigen Zeit“ bewusst. Auch wenn Unmut herrsche, müsse man die Geschlossenheit des Nachwuchses und der CSU im Gesamten „wieder als Stärke ausspielen“. Dass von anderen Parteien in Bayern kein Gegenwind komme, hält der 21-Jährige für ein gutes Zeichen. Auch Fabian Lell aus Eichstätt richtet seinen Blick nach vorne, Seehofers Abgang sei „überhaupt kein Thema mehr“. Er stehe hinter Söder, auch nach anfänglicher Skepsis. Der 23-Jährige sagt aber auch: „Es muss aufwärts gehen.“ Dass die Partei versucht, etwa mit der Facebook-Kampagne „#ichbinCSU“ Solidarität zu schaffen, ist für die 19-jährige Philine Blees „nur die Spitze des Eisbergs“. Die Allgäuerin betont das Selbstverständnis der Nachwuchsorganisation: „Die Junge Union ist bekanntlich der Motor der Partei. Wir haben viele Ideen und sind motiviert, im Oktober das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“ Und das bedeute die absolute Mehrheit.

    An diesem Ziel hält auch JU-Chef Reichhart fest – und schränkt ein: „Das ist, auch durch die äußeren Umstände bedingt, jetzt sehr, sehr schwierig geworden.“ Auch für den Staatssekretär im Heimat- und Finanzministerium geht es bei der Wahl Mitte Oktober um viel: Er ist nicht mit einem Direktmandat abgesichert.

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